Marcel Klotz, Oberbürgermeisterkandidat der Grünen Mönchengladbach, hat sich jetzt in die Diskussion um den geplanten Tagestreff der Caritas am Adenauerplatz eingeschaltet. Der Grünen-Ratsherr unterstützt die Einrichtung des Tagestreffs in der ehemaligen Jugendkirche – und spricht aus persönlicher Erfahrung:
„Ich weiß, wie sich die Sorgen der Anwohner anfühlen – ich hatte sie selbst.“ Mit diesen Worten wendet sich der grüne OB-Kandidat in einem persönlichen Videostatement an die Öffentlichkeit. Vor der Eröffnung des Café Pflaster in Rheydt war er selbst Teil einer Bürgerinitiative gegen das Projekt.
Heute sieht er die Dinge anders:
„Was damals befürchtet wurde, ist nicht eingetreten. Keine Drogenszene, keine Probleme. Stattdessen: Respekt, Ruhe und große Dankbarkeit von Menschen, die einfach nur in Frieden leben wollen.“
Deshalb sagt der Kreisverband der Grünen zur aktuellen Diskussion um das Projekt der Caritas:
Der geplante Tagestreff am Adenauerplatz ist keine Anlaufstelle für die Drogenszene, sondern ein Schutzraum für obdachlose Menschen. Es geht um Würde, Schutz, ein warmes Essen und medizinische Versorgung – um ein kleines Stück Sicherheit in einem Leben voller Unsicherheit.
Ilka Bresges, Vorstandssprecherin der Grünen Mönchengladbach, betont: „Die Debatte zeigt, wie wichtig es ist, Wohnungslosigkeit sichtbar zu machen – ohne die Betroffenen zu stigmatisieren. Unser Wahlprogramm steht für ein empathisches Mönchengladbach: mit Housing First, frauenspezifischer Streetwork, würdevollen Schlafplätzen und Begegnungsorten wie diesem.“
Die Sorgen der Anwohnerschaft am Adenauerplatz nehmen die Mönchengladbacher Grünen ernst. Zugleich appellieren sie an Offenheit und Unvoreingenommenheit: Solche Einrichtungen seien keine Magneten für Chaos, sondern Leuchttürme der Mitmenschlichkeit – getragen von professioneller, ruhiger Sozialarbeit, in diesem Fall der Caritas Mönchengladbach und ihren engagierten Mitarbeitenden.
Marcel Klotz bittet daher um ein wenig Gelassenheit:
„Die Menschen, die auf solche Angebote angewiesen sind, sind oft erschöpft, zurückhaltend – und einfach nur dankbar, einen sicheren Ort zu haben. Dieser Treffpunkt wird kein sozialer Brennpunkt, sondern ein Ort der Menschlichkeit.“
Unverständlich bleibt für den Kreisverband der Grünen allerdings das „neutrale“ Verhalten des amtierenden Oberbürgermeisters Felix Heinrichs. Statt sich seiner sozialen Verantwortung zu stellen, zieht er es offenbar vor, sich im Wahlkampf wegzuducken.
Die Grünen hingegen unterstützen ausdrücklich Christof Wellens, Vorsitzender der Caritas und ebenfalls OB-Kandidat. In dieser Sache stehen die Grünen gemeinsam mit ihm an der Seite der betroffenen Menschen. Denn am Ende geht es um eine zentrale Frage:
Wie solidarisch soll Mönchengladbach sein?
Der Appell der Grünen an die Nachbarschaft am Adenauerplatz:
Es ist verständlich, dass Veränderungen im direkten Wohnumfeld Unsicherheit auslösen können. Doch wir laden Sie herzlich ein: Kommen Sie ins Gespräch. Lernen Sie die Menschen kennen, die diese Anlaufstelle nutzen. Beobachten Sie, wie sich die Situation tatsächlich entwickelt – nicht, wie sie von manchen herbeigeredet wird.
Marcel Klotz hat genau das getan: Erst war er skeptisch, heute ist er überzeugt. Er hat sich ein eigenes Bild gemacht – nicht von Befürchtungen leiten lassen, sondern von Begegnung und Realität.