3. Lebendiges Mönchengladbach

Fotowettbewerb Platz 3

Auf der Suche nach den schönsten Grünflächen: Unseren dritten Platz des Fotowettbewerbes 2019 gewann A. Demmerling.

3.1. Vielfalt und Zusammenhalt in Mönchengladbach

Vielfalt und Zusammenhalt in Mönchengladbach   ↑  
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN streiten für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Wir setzen uns gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Ausgrenzung ein. Denn für uns gilt: Die Würde des Menschen ist unantastbar – wie es in Artikel 1 unseres Grundgesetzes heißt – und zwar unabhängig von Geschlecht, Abstammung, sexueller Identität, Religion oder Weltanschauung, von Behinderung oder Alter.

Wir suchen dabei den Schulterschluss mit den Gruppen und Projekten in der Stadt, die sich ebenso für eine solidarische Bürgerrechts- und Gleichstellungspolitik einsetzen. Wir arbeiten an einer offenen und diskriminierungsfreien Stadt für alle! Die gleichberechtigte Teilhabe von allen Menschen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist und bleibt ein Kernziel grüner Politik. Natürlich wurde schon viel erreicht – aber nichts davon ist selbstverständlich. Deshalb ist es wichtig, dass wir auch für das, was politisch schon erreicht wurde, offensiv eintreten.

3.2. Gleichberechtigung umsetzen

Gleichberechtigung umsetzen   ↑  
Wir unterstützen grundsätzlich alle Beratungseinrichtungen und Institutionen,

  • die sich für die Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft einsetzen,
  • die sich bei allen Formen von Bedrohung oder Gewalt unterstützen und
  • die Benachteiligungen aufgreifen und entgegenwirken.

Sie leisten wichtige Hilfen für alle Mitmenschen in Krisen und Not.

3.3. Inklusion ist Menschenrecht

Inklusion ist Menschenrecht   ↑  
Grund- und Menschenrechte sind unteilbar und unveräußerlich. Alle Menschen haben das gleiche Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und auf den Schutz vor Diskriminierung. Der Bund, das Land und auch unsere Kommune haben die unmittelbare Pflicht, die Würde und die Rechte jedes Menschen zu achten, Einschränkungen dieser Rechte und der Menschenwürde durch andere öffentliche oder private Akteure so gut es geht zu verhindern und mit Angeboten und Leistungen der Daseinsvorsorge und den Methoden der integrierten Stadtplanung Teilhabe für alle tatsächlich zu gewährleisten.

Spätestens seit 2009 steht das Programm der UN-Behindertenrechtskonvention auch in Deutschland unter dem Schlüsselbegriff Inklusion auf der politischen Agenda. Inklusion muss endlich als ein Menschenrecht umgesetzt werden.

Wir machen die Inklusion zu einem Leitziel unserer Politik für alle Menschen in Mönchengladbach. Nur eine inklusive Stadtgesellschaft bietet Menschen mit und ohne Behinderungen, jeder sozialen oder ethnischen Herkunft, Hautfarbe, sexuellen Identität, Religion, Weltanschauung und jeden Alters gleiche Rechte und Chancen für ein selbstbestimmtes Leben und schützt sie vor Ausgrenzung, Entwürdigung und Gewalt.

Wir setzen uns für die Rechte von Menschen mit Behinderung und Menschen mit rechtlicher Betreuung ein. Durch transparente Beratungsangebote im täglichen Leben und sinnvolle Kontrollen von Betreuer*innen und Organisationen wollen wir dafür sorgen, dass die Rechte der betroffenen Menschen in ihrem Sinne

vollumfänglich wahrgenommen werden und sie dadurch stärken, gerade auch im Hinblick auf Vertragsabschlüsse, Krankenversicherung, kulturelle Angebote, Sport, Arbeits- und Mietrecht usw.

Barrierefreiheit ist eine wesentliche Voraussetzung dafür. Wir treten für eine umfassende Barrierefreiheit des öffentlichen Lebens in Mönchengladbach ein. Das umfasst den öffentlichen Personennahverkehr und die Verkehrsplanung insgesamt, Rathäuser und Verwaltungsstellen, Schulen und Kultureinrichtungen in kommunaler Trägerschaft, den geförderten Wohnraum und die Gestaltung aller anderen öffentlichen Liegenschaften und Plätze. Wir brauchen lebenswerte Quartiere für alle Menschen mit Raum für Begegnung, Kultur und Vielfalt.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nutzen alle rechtlichen Möglichkeiten, um auch private Unternehmen zur Barrierefreiheit zu bewegen. Sie muss Teil ihrer Geschäftsmodelle werden. Das gebietet auch die wirtschaftliche Vernunft in einer Gesellschaft des demografischen Wandels.

Die Stadt als großer Konzern und große Arbeitgeberin sollte auch Vorbild für Inklusion sein. Wir setzen uns für die Erhöhung der Schwerbehindertenquote auf allen Hierarchieebenen des öffentlichen Dienstes ein.

Der Landschaftsverband Rheinland in Köln ist überörtlicher Träger der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen und des Inklusionsamtes für schwerbehinderte Beschäftigte. Wir treten in der Landschaftsversammlung Rheinland für eine konsequente Umsetzung des neuen Bundesteilhabegesetzes im Sinne der

Inklusion ein. Das bedeutet vor allem mehr Selbstbestimmung und Teilhabe in den Lebensbereichen Wohnen und Arbeit. Die Leistungen müssen sich nach dem individuellen Bedarf ausrichten und nicht nach den Konzepten der Anbieter. Die Arbeitsgemeinschaft der Träger der freien Wohlfahrtspflege ist dafür in der Behindertenhilfe traditionell ein wichtiger Partner der Stadt Mönchengladbach.

Die Selbstvertretung und die Selbsthilfe von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen als Expert*innen in eigener Sache und aus eigener Erfahrung ist jedoch unverzichtbar für die inklusive Gestaltung des Gemeinwesens. Sie müssen endlich eine eigene deutlich vernehmbare Stimme in Mönchengladbach bekommen. Wir stärken die politische Partizipation der Selbstvertretungsorganisationen. Wir werden auf Augenhöhe gemeinsam an einer Lösung arbeiten und die Inklusion in den Strukturen, z.B. Ausschüsse, Beiräte usw., des neuen Stadtrates sinnvoll und sichtbar verankern.

Der/die Oberbürgermeister*in muss die Inklusion zur Chef*innen-Sache in der Verwaltung machen. Wir unterstützen die umfassende und konsequente Umsetzung der Inklusion als Querschnittsthema in unserer Stadt.

3.4. Stark für Kinder, Jugendliche und Familien

Stark für Kinder, Jugendliche und Familien   ↑  
Kinder sind unsere Zukunft. Kinder und Jugendliche brauchen einen festen Platz in der Gemeinschaft, Sicherheit, Förderung und Bildung, Geborgenheit und Entfaltungsmöglichkeiten. Eltern und Familien brauchen in der heutigen Zeit bei neuen Herausforderungen und sehr heterogenen Wertemaßstäben mehr Unterstützung denn je, hilfreiche Angebote und ein attraktives Lebensumfeld.

Die Lebensqualität einer Stadt wird auch daran gemessen, welche Möglichkeiten sie Eltern und ihren Kindern bietet. Eine ausreichende Zahl von Betreuungsangeboten für Kinder, eine altersgerechte Förderung sowie eine der Nachfrage ausgerichtete Schullandschaft gehört elementar dazu.

In Mönchengladbach gilt es, Freizeitangebote im öffentlichen Raum in ihrer Quantität und Qualität deutlich zu verbessern. Von Schadstoffen unbelastete Spielplätze, sichere Schulwege, attraktive Sport- und Freizeitangebote sind wichtige Grundbausteine einer familienfreundlichen Stadt.

Die Stadt Mönchengladbach muss bis heute auf viele Maßnahmen zur Integration von Kindern aus sozialen Brennpunkten in die frühkindliche Bildung und damit auf eine Vollversorgung mit Bildungsangeboten im Vorschulalter verzichten, denn die Ressourcen reichen nicht aus. Sie müssen zeitnah angepasst werden, um keine Generation zu verlieren.

Wir fordern eine andere Schwerpunktsetzung zugunsten einer fördernden und integrierenden Kinder-, Jugend- und Familienpolitik.

Tagesbetreuungsangebote ausbauen und verbessern
Wir wollen eine Verbesserung des Angebots von Kitaplätzen und Tagesbetreuung und zwar qualitativ als auch quantitativ. Das bedeutet die Einhaltung der Gruppengrößen, eine stärkere Flexibilisierung und Verlängerung von Öffnungszeiten der Kitas abgestimmt im Quartier, um auch der Vereinbarkeit von Familie und Beruf Rechnung zu tragen, eine weitere Steigerung der Versorgungsquote, die Berücksichtigung von Kindern von Flüchtlingen und Migrant*innen bei der Versorgungsplanung und eine gleichmäßige Verteilung mit Kitaplätzen in allen Stadtteilen.

Umweltbildung beginnt ganz früh
Umweltschutz und Ressourcenschonung werden für Kinder schnell genauso selbstverständlich wie die tägliche Hygiene. Neben allen wichtigen Entwicklungszielen gehört für uns GRÜNE die Umweltbildung bereits in die Kita. Wir unterstützen daher ausdrücklich pädagogische Zukunftsprojekte wie z.B. auch den Ausbau von Waldkindergärten.

Kinder sollen möglichst früh eine gesunde, nachhaltige Ernährung kennenlernen und bei Ackerprojekten ein Verständnis für natürliche Abläufe entwickeln.

Kitas, die sich dieser Themen annehmen, sollen mit zusätzlichen Ressourcen ausgestattet werden.

Prävention statt Reaktion
Wir setzen uns für einen konsequenten Ausbau von präventiven Maßnahmen ein. Frühzeitige Hilfen in Kitas, Schulen, im Quartier und auch frühzeitige medizinische Hilfen können es Kindern und Jugendlichen ersparen, dass sie auffällig werden und Maßnahmen der Jugendhilfe eingeleitet werden müssen, z.B. Heimeinweisungen. Ein solcher Ansatz vermeidet lange Leidenswege, gravierende Brüche in der Biografie von Kindern und Jugendlichen und ist die Voraussetzung, dass eine Entwicklung gradlinig verläuft.

Das Konzept „Prävention statt Reaktion“ ist zunächst personalintensiv, reduziert die Kosten im städtischen Haushalt mittel- und langfristig aber enorm.

Jugendeinrichtungen erhalten, stärken und dem Bedarf anpassen
Die Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit leisten mit ihren vielfältigen Angeboten einen wertvollen Beitrag zur Förderung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und ihrer Familien. Sie sind Ort der Begegnung und Erprobung, des sozialen Lernens und des interkulturellen Austauschs. Aktivitäten im Bereich der aufsuchenden Jugendarbeit in ausgewählten Quartieren der Stadt sollen nach unserer Ansicht verstärkt werden.

Jugendhilfeplanung verbessern
Die Mittel der Stadt für die Jugendarbeit, für Breitenarbeit der Verbände, Kirchen und Jugendhäuser müssen bedarfsgerecht und zeitnah zur Verfügung gestellt werden. Wir wollen eine Jugendhilfeplanung, die für freie Träger von Kinder- und Jugendeinrichtungen, für Jugendverbände usw. ein verlässlicher Partner ist. Ziel ist es eine auf Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen basierenden Jugendarbeit weiterzuentwickeln. Angebote für alle Kinder und Jugendlichen in der Stadt sollten dabei konsequent sozialräumlich angelegt sein.

Spiel- und Freizeitangebote der Stadt attraktiver machen
Die innerstädtischen Freiräume für Kinder sind weniger, enger und gefährlicher geworden. Umso wichtiger ist es, bestehende Spielplätze attraktiver und sicherer zu machen und neue zeitgemäße Spiel- und Freizeitangebote zu schaffen. Auf den Spielplätzen sollten verstärkt natürliche oder naturnahe Materialien eingesetzt werden.

Bei der Gestaltung innerstädtischer Räume und Flächen müssen mehr und bessere Angebote für Kinder geschaffen werden, die ein die Phantasie anregendes Spiel für das einzelne Kind aber auch für Gruppen ermöglichen und die altersgemischtes Spielen erlauben.

Wir streben die ganzheitliche Weiterentwicklung von Wohnarealen und städtischen Plätzen weg von reinen Spielplätzen hin zu Mehrgenerationenplätzen an, auf denen alle Anwohner*innen von jung bis alt gerne Zeit verbringen.

Partizipation von Kindern und Jugendlichen
Um die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in Mönchengladbach sicherzustellen, sollen sie von vorneherein ihre Ideen einbringen können, in Planungsprozesse einbezogen sein und auch auf die Ergebnisse einwirken. Um solche Prozesse nachhaltig voranzubringen, setzen wir uns für die Gründung eines Kinder- und Jugendbeirates ein.

Familienzentren entwickeln und fördern
Die Weiterentwicklung von Tagesstätten zu Familienzentren eröffnet neue Möglichkeiten, den Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels zu begegnen. Die Unterstützung der Eltern in Erziehungsfragen, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Schaffung einer Anlaufstelle im Ortsteil, die Funktion eines Zentrums und Netzwerks mit verschiedenen familien- und kinderunterstützenden Angeboten wird zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Dezernatsverteilung
Wir wollen die Zuständigkeiten für Kinder, Jugend, Bildung und Sport in einem Dezernat bündeln. Heute sind diese Zuständigkeiten auf zwei Dezernate verteilt. Wir gehen davon aus, dass Bildung, Kinder- und Jugendhilfe und Sport gemeinsam gedacht und bearbeitet werden sollten. Eine solche Zusammenarbeit in einem Dezernat erhöht aus unserer Sicht die Effektivität und Effizienz.

3.5. Frauen*politik: Selbstbestimmt und gleichberechtigt

Frauen*politik: Selbstbestimmt und gleichberechtigt   ↑  
Frauen* jeden Alters und jeder Herkunft sollen selbstbestimmt leben und handeln können. Sie brauchen sozial abgesicherte Phasen der Bildung, der Erwerbsarbeit, der Sorgearbeit und der Zeit für sich selbst. Sie brauchen gleichberechtigte Teilhabe an Bildung und Ausbildung, gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit und die Abwesenheit von Diskriminierung und Gewalt. Daher ist uns das Aufbrechen von Rollenklischees und Diskriminierung ein Anliegen.

Starke Mädchen*politik ist dazu notwendig, genauso wie es Vorbilder geben muss. Für junge Frauen* ist es immer selbstverständlicher, männerdominierte Räume zu erobern. Sie werden somit positive Identifikationsfiguren für nachfolgende Frauen*generationen werden.

Wir GRÜNEN haben positive Erfahrungen mit der Frauen*quote gemacht. Wir wollen uns gemäß der Forderung der Europäischen Union für eine Quote in allen Gremien und Aufsichtsräten stark machen. Wir wollen, dass Frauen* auch auf höchsten Ebenen Entscheidungsverantwortung übernehmen. Die Themen Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit sind uns wichtig. Wir möchten Vereine und Institutionen unterstützen, die sich für die Gleichberechtigung von Frauen* und Männern* einsetzen. Auf Verwaltungsebene ist es das Gleichstellungsbüro.

Wir wollen eng mit Institutionen und Organisationen zusammenarbeiten, die bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* helfen und deren Angebote und Hilfen fördern. Dabei ist eine enge Kooperation von Frauen*beratungsstellen, Polizei und Justiz vor Ort wichtig. Ein elementarer Punkt ist hier die Gestaltung des öffentlichen Raums unter frauen*spezifischen Gesichtspunkten wie z.B. die Vermeidung von Angsträumen und die Verbesserung der Beleuchtungssituation.

3.6. Queer – auf dem Weg zur Normalität

Queer – auf dem Weg zur Normalität   ↑  
Wir GRÜNEN setzen uns für die völlige Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Transgender und Inter* und Queers und gegen Homo- und Transphobie ein. Die Rehabilitation der Opfer des § 175 StGB und die Gleichstellung im Eherecht allein reichen nicht aus.

In Mönchengladbach gibt es eine Vielfalt an queeren Szenen und Communities. Trotzdem gibt es noch viel zu tun, um Mönchengladbach zu einer Stadt für alle zu machen. Denn noch immer richten sich Ausgrenzung, Diskriminierung und sogar Gewalt gegen Lesben, Schwule, Trans*, Bi- und Intersexuelle. Insbesondere junge Menschen, die vor oder in ihrem Coming-Out sind, brauchen Unterstützung und Schutz. Die bestehenden Jugendzentren können dies aus verschiedensten Gründen nicht leisten, daher benötigt die Community eigene Räumlichkeiten wie z.B. ein queeres Jugendzentrum. Von ehrenamtlichen Kräften unterstützt können Fachkräfte, die selber der queeren Szene angehören, die Jugendlichen auf dem Weg der persönlichen Identitätsfindung begleiten und unterstützen. Eine qualifizierte Elternberatung und Elternarbeit gehört ebenfalls zu dem dringend benötigten Angebot.

Die Schulen sind in besonderer Weise gefordert. Sexuelle Identität und Diversity- Themen sind an Schulen immer noch zu sehr tabuisiert. Alle pädagogisch Arbeitenden müssen im Rahmen ihrer Aus- und Fortbildung für die Probleme, Ängste und Bedürfnisse von LSBTTIQ-Jugendlichen sensibilisiert werden. Aufklärung über sexuelle Vielfalt muss ein selbstverständlicher Teil aller Lehrpläne sein und es braucht besonders qualifizierte Lehrkräfte, die als Ansprechpartner*innen zur Verfügung stehen. Diskriminierung an Schulen muss mit aller Entschiedenheit begegnet werden. Es bedarf einer engen Vernetzung zwischen dem Schulamt und den queeren Fachkräften. Die Aufklärungs- und Beratungsarbeit der Aidshilfe ist vorbildlich und gilt es auszubauen, denn wir setzen uns dafür ein, dass alle Schüler*innen umfassend über die verschiedenen Aspekte sexueller Gesundheit aufgeklärt werden.

Ein Familienzentrum für Regenbogenfamilien darf in Mönchengladbach keine Vision bleiben. Beratungsangebote und Unterstützung müssen für alle Generationen gegeben sein. Es ist auch nicht hinnehmbar, dass LSBTTIQ-Menschen, die auf Hilfe und Pflege durch Pflegedienste oder Pflegeeinrichtungen angewiesen sind, ihre sexuelle Identität aus Angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung verbergen.

Das Thema „Wohnen im Alter“ ist für die queere Community von zentraler Bedeutung und muss offensiv von der Kommune und ihren Gesellschaften unterstützt werden.

Ebenfalls sollten Unisex-Toiletten zur Selbstverständlichkeit in öffentlichen Einrichtungen werden.

Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verstehen uns als politische Partnerin für alle LSBTTIQs und als verlässliche Verbündete im Kampf für gesellschaftliche Emanzipation. In enger Kommunikation mit den Aktiven und durch die Solidarisierung mit den Projekten werden wir die Community beim Kampf um die Finanzmittel verlässlich unterstützen.

3.7. Grüne Jugend

Grüne Jugend   ↑  
Wir als Grüne Jugend Mönchengladbach verstehen uns als ökologische, soziale, basisdemokratische, feministische, antirassistische, antinationale, gewaltfreie und kapitalismuskritische Organisation. Auch wir denken global und handeln lokal! Wir wollen mehr als nur Denkanstöße geben und auf Probleme aufmerksam machen. Wir finden uns nicht ab mit einfachen Antworten oder gut gemeinten Kompromissen. Wir stellen die herrschende Politik kritisch in Frage und setzen uns für die Umsetzung jung-grüner Positionen in Mönchengladbach ein.

Klimanotstand jetzt!
Als Grüne Jugend Mönchengladbach fordern wir nach wie vor die Ausrufung des Klimanotstands. Die Ablehnung durch den Stadtrat ist ein fatales Signal und frustrierend für junge Mönchengladbacher*innen. Anders als oft behauptet, handelt es sich hierbei nicht um Symbolpolitik, sondern bindet die Stadt an die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Dies sollte ein überparteiliches Anliegen sein.

Mönchengladbach – Stadt der Zukunft!
Als junge Menschen beschäftigen uns die Interessen von Schüler*innen, Studierenden und Auszubildenden besonders. Die Stadt Mönchengladbach ist gerade für junge Menschen unattraktiv, weshalb es diese in andere Städte zieht. Neben dem schlecht funktionierenden öffentlichen Nahverkehr, um beispielsweise abends in die Altstadt zu gelangen, mangelt es an bezahlbarem Wohnraum. Die Stadt sollte sich bemühen zukunftsweisende Unternehmen anzusiedeln, um junge Menschen in der Stadt zu halten.

In Mönchengladbacher Schulen herrscht nicht nur Lehrer*innenmangel, sondern auch Platzmangel. Oft müssen Schulklassen auf andere Gebäude ausweichen, trotzdem schließen diverse Schulen. Die Schullandschaft muss überdacht werden, um ein Lernen für alle zu ermöglichen.

Kein Platz für Nazis!
Aufgrund der immer häufiger stattfindenden Nazi-Demonstrationen sollte sich Mönchengladbach geeint gegen faschistisches und rassistisches Gedankengut stellen und ein Zeichen für eine offene, vielfältige Gesellschaft setzen. Mönchengladbach darf Rechtspopulist*innen keine Bühne bieten und erst recht kein Ort für Rechtsextremist*innen sein.

Die Grüne Jugend Mönchengladbach fordert daher die Ausweitung von Aufklärungsarbeit und Präventivmaßnahmen. Diese sollten bereits in der Schule beginnen und auch außerhalb des Geschichtsunterrichts durch verpflichtende Zeitzeug*innenvorträge und Bildungsfahrten unterstützt werden. Die Stadt hat die Verantwortung, das Demokratieverständnis der Menschen zu fördern.

3.8. Aktiv und selbstbestimmt im Alter

Aktiv und selbstbestimmt im Alter   ↑  
Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, insbesondere das Aktionsbündnis Grüne Alte, setzen uns dafür ein, dass die Rechte und Interessen älterer Bürger*innen unserer Stadt besser vertreten und formuliert werden.

Die Lebensphase Alter erfährt einen Bedeutungswandel. Ältere Menschen heute gestalten ihr Leben aktiv, individuell und selbstbestimmt, sie wollen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und ihr Erfahrungswissen zum Wohle aller einbringen.

Die Altenpolitik unserer Stadt sollte vor allem MIT den Seniorinnen und Senioren umgesetzt werden, statt FÜR und ÜBER! Nur so besteht die Chance, unsere Gesellschaft solidarisch zu gestalten und zu erhalten.

Das Aktionsbündnis Grüne Alte setzt sich dafür ein:

  • dass die überparteiliche Seniorenvertretung mit einem Seniorenrat in Mönchengladbach eingerichtet wird, wie bereits in vielen Nachbarstädte und Gemeinden in NRW. Dies ist unser wichtigstes Ziel, welches wir weiterverfolgen werden.
  • dass wir eine nachhaltige Politik gegen den Klimawandel einfordern sowie aktiv begleiten, damit eine friedliche und lebenswerte Welt möglich ist.
  • dass die Integration aller Menschen in allen Lebenslagen und gegen alle Formen von Ausgrenzung oder Abwertung möglich ist. In der kommunalen Altenpolitik wollen wir die Interkulturalität besonders fördern.
  • dass die selbst organisierten Senior*innennetzwerke ausgeweitet und gestärkt werden.
  • dass Räume und Plätze in den Quartieren altersgerecht erhalten und geschaffen werden.
  • dass Verkehrsräume und Verkehrsmittel mit Rücksicht auf Senior*innen gestaltet und ausgebaut werden.
  • dass mehr barrierefreier bezahlbarer Wohnraum bereitgestellt wird und eine dialogbezogene Ausrichtung unserer Altenarbeit und -politik forciert wird.

Senior*innen müssen gehört und ernst genommen werden; ihre Anliegen wollen wir umsetzen.

3.9 Wir stehen zusammen: Migration und Einwanderung

Wir stehen zusammen: Migration und Einwanderung   ↑  
Wir GRÜNEN stehen für ein offenes Europa, für ein offenes Deutschland, für ein offenes Mönchengladbach. In unserer Stadt lebt eine Vielzahl von Menschen mit unterschiedlicher ethnischer, kultureller, sozialer und religiöser Herkunft. Wir setzen uns für ein friedliches Miteinander und ein besseres Verständnis der Kulturen ein und sprechen uns entschieden gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung aus. Unser Land ist ein Einwanderungsland, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sind Teil unserer Gesellschaft. In Mönchengladbach haben über 44.000 Menschen ausländische Wurzeln. Die kulturelle und sprachliche Vielfalt ist Bereicherung und Herausforderung zugleich.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN treten auf allen Ebenen der Gesellschaft für die interkulturelle Öffnung ein. In Mönchengladbach werden wir diese in der Stadtverwaltung und bei den städtischen Beteiligungsgesellschaften vorantreiben. Dafür schlagen wir eine Quotenregelung vor. Die interkulturelle Kompetenz wollen wir durch spezielle Weiterbildungsformate besonders bei der Stadtverwaltung, bei den städtischen Beteiligungsgesellschaften und in der Zivilgesellschaft fördern.

Besonders im Zusammenhang von Migration sind gute und bedarfsdeckende Angebote zu frühkindlichen Förderung unerlässlich. Dabei werden wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN der Durchsetzung des Rechtsanspruchs von Kitaplätzen, der Förderung der schulischen Bildung und der deutlichen Erhöhung des Angebotes von Plätzen an Ganztagsschulen unsere ganze politische Aufmerksamkeit schenken. In der kommunalen Migrationspolitik werden wir interkulturelle Initiativen, Projekte und Angebote besonders fördern.

Im Bereich der Migration aus der Europäischen Union setzen wir uns für lebensweltbezogene Beratungs- und Begegnungsangebote ein. Bei Flucht und Vertreibung setzen wir uns für eine Migrations- und Traumaambulanz ein, die allen Menschen mit Migrationsgeschichte offensteht, ein. Flüchtlingspolitik muss immer an Menschenrechten orientiert sein. Schutzsuchende dürfen nicht in Staaten zurückgeschoben werden, in denen sie Menschenrechtsverletzungen erwartet. Wir setzen uns für eine großzügige Bleiberechtsregelung ein.

Alle hier lebenden Menschen – egal welcher Herkunft – sollen Teil unserer Gesellschaft sein. Wir GRÜNEN sind dafür, die Qualität von Integrationskursen und die Sprachförderung in Bildungsstätten weiter zu verbessern, Deutschkurse für Alle zu ermöglichen, Mehrsprachigkeit als Ressource zu nutzen und ausländische Berufsabschlüsse leichter anzuerkennen.

Wir GRÜNEN unterstützen besonders Programme, die den Integrationsprozess von Migrantinnen* zum Inhalt haben, wie z.B. das Programm BIF „Berufliche Integration von Frauen mit Migrationshintergrund“ der Volkshochschule.

Wir gehören zusammen.