1. Nachhaltiges Mönchengladbach

Auf der Suche nach den schönsten Grünflächen: Unseren ersten Platz des
Fotowettbewerbes 2019 gewannen K. & D. Lohmann.

1.1. Lebenswerte Umwelt

Das Wohlergehen der Menschen hängt ganz wesentlich vom Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ab.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stehen für den Schutz und Erhalt einer intakten Natur. Für uns ist Klimaschutz deshalb immer auch Gesundheitsschutz.

Mönchengladbach strebt Klimaneutralität bis 2030 an.    ↑  
Seit Jahren verfehlt Mönchengladbach die eigenen Klimaziele. Die CO2-Emissionen in der Luft sind seit Jahren deutlich höher, als die Stadt in ihren eigenen Planungen festgelegt hat. Das liegt vor allem an einer verfehlten Verkehrspolitik. Nach dem Motto „Global denken, lokal handeln“ wollen wir den CO2-Ausstoß in der Stadt deutlich verringern und die dazu nötigen politischen Entscheidungen treffen.

Wir möchten erreichen, dass in Mönchengladbach zukünftig alle geplanten Maßnahmen, Handlungen und Entscheidungen von Politik und Verwaltung, von städtischen Gesellschaften und Einrichtungen vor ihrer Umsetzung auf ihre Klimaverträglichkeit geprüft werden, z.B. durch die Einrichtung eines Klimadezernats.

In der Klimakrise braucht Mönchengladbach mehr denn je Lenkungsmaßnahmen, um den Trend zu ungebremstem Landschaftsverbrauch, zur Versiegelung weiterer Flächen und auch zur Verschotterung von Vorgärten zu stoppen (z.B. durch entsprechende Regelungen in Bausatzungen). Das kommt insbesondere auch dem
Stadtklima zugute. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN messen insgesamt der Erhaltung und Weiterentwicklung einer lebenswerten Umwelt einen unvermindert hohen Stellenwert zu.

Wir GRÜNE möchten für Mönchengladbach ein ganzheitliches Entwicklungskonzept, das darauf abzielt, dass unsere Stadt insgesamt grüner, sozial inklusiver, technologisch fortschrittlicher, nachhaltiger und effizienter wird.

Vorrang für Bäume und Begleitgrün     ↑  

Viele Studien raten Kommunen als ein wirkungsvolles Mittel zur Verringerung der Folgen des durch den Menschen gemachten Klimawandels zur Aufforstung, zur Begrünung von Fassaden und zur Dachbegrünung. Solche Maßnahmen wollen wir durch ein kommunales Programm fördern. Bäume als CO2-Speicher sorgen mit ihrem Schatten für Abkühlung und für ein besseres Stadtklima und helfen nicht zuletzt Vögeln, Bienen und Insekten zu überleben. Wir GRÜNEN haben uns immer wieder gegen unbedachtes Fällen von Bäumen ausgesprochen und Demonstrationen zum Schutz der Bäume organisiert. Wir wollen daher eine Überarbeitung der Baumschutzsatzung der Stadt Mönchengladbach, um diese an die geänderten Rahmenbedingungen anzupassen.

Als Erweiterung zu den üblichen Ersatzpflanzungen planen wir in den nächsten fünf Jahren die Pflanzung von zusätzlichen 10.000 neuen Bäumen im Stadtgebiet Mönchengladbach. Hierfür wollen wir ein Patenschaftsprogramm insbesondere auf städtischen Flächen auflegen. Bürger*innen erhalten dadurch die Möglichkeit, entlang der Straßen und auf Flächen insbesondere in den Innenstadtbereichen Mönchengladbachs Bäume als Pat*innen zu pflanzen.

Die Stadt Mönchengladbach sollte für jeden so gepflanzten Baum mindestens einen weiteren pflanzen. Zur Umsetzung des Programmes werden wir bei der Stadt eine eigene Infrastruktur mit zuständigen Ansprechpartner*innen schaffen. Die Öffentlichkeit wird regelmäßig über das 10.000 Bäume Programm im Rahmen einer Kampagne informiert.

Weiterhin setzen wir uns für Aufforstung in den stadtnahen Wäldern ein, die zu Mönchengladbach gehören. Wir streben ein großes Programm für Ersatzpflanzungen mit klimaresistenteren Baumarten an. Nur so kann die Lebensqualität der Stadt erhalten werden; denn bei steigenden Temperaturen in Zuge der Klimakrise braucht Mönchengladbach umso mehr grüne Lungen, die bei Hitze Kühlung bringen. Dazu benötigen wir auch ein erweitertes Bewässerungskonzept für Stadtbäume. Bei Baumfällungen setzen wir uns dafür ein, dass der ökologische Wert des gefällten Baums durch entsprechende Nachpflanzungen erhalten bleibt.

Wir wollen, dass vorhandene Baulücken auf ihre Eignung als Grünanlagen oder Urban Gardening geprüft werden, um die Lebensqualität im jeweiligen Viertel zu verbessern. Nicht zuletzt durch die Überzeugungsarbeit von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat sich die Haltung vieler Bürger*innen geändert und auch in der Verwaltung zu einem Umdenken geführt. Man sieht an vielen Stellen in der Stadt mittlerweile blühende Inseln. Wir setzen uns für eine Gestaltungsrichtlinie ein, die blühende und grüne Pflanzenvielfalt sowie den Tier- und Insektenschutz in den Vordergrund stellt. Auf der Straße wollen wir die Begrünung zwischen den Fahrbahnen voranbringen und Teerdecken vermeiden. Wiesenflächen der städtischen Grünanlagen sollen möglichst in Wildblumenwiesen umgewandelt werden. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für den Ausbau insektenfreundlicher Bepflanzung in Privatgärten, Parkanlagen und kommunalen Freiflächen ein.

Anders als viele andere Großstädte verfügt Mönchengladbach bisher über keinen Grünordnungsplan für die Siedlungsbereiche. Wir streben eine solche Gesamtplanung an, um z.B. Grünzüge in der Stadt sinnvoll zu vernetzen und auszuweiten. Mit dieser Maßnahme können zusätzliche Frischluftschneisen entwickelt werden, die bei hohen Temperaturen Entlastung für die Bürger*innen bringen.

 

In vielen Projekten sind wir für Bürger*innen in Sachen Umwelt- und Naturschutz weiterhin gerne Ansprechpartner zum Erarbeiten gemeinsamer Lösungen.

Erneuerbare Energie kommunal vorantreiben – 100 % Öko    ↑  

Wir setzen uns ein für den verstärkten Einsatz von neuen Technologien bezüglich erneuerbarer Energie wie beispielsweise den weiteren Ausbau und Vernetzung von Solaranlagen und die Errichtung von Windkraftanlagen an geeigneten Standorten. Hierbei wollen wir kreative Lösungen und neue Ansätze mit voranbringen wie zum Beispiel das Mieten und Vermieten von Dächern für Photovoltaikanlagen oder auch Solarstrom für Straßenbeleuchtung. Alternative Speichertechnologien wollen wir verstärkt in unserer Kommune nutzen.

Ebenfalls setzen wir uns dafür ein, dass der Grundversorger in Mönchengladbach mit jedem Tarif Ökostrom und Ökogas liefert – immer und ganz automatisch.

Beendigung des Braunkohletagebaus im Rheinischen Revier     ↑  

Als Stadt, die in besonderem Maße vom Braunkohletagebau im Rheinischen Revier betroffen ist, unterstützen wir dessen schnellstmögliche Beendigung und beteiligen uns aktiv an diesem Prozess. Wir setzen uns dafür ein, dass die sogenannten Ewigkeitskosten als Folgekosten des Braunkohleabbaus transparent veröffentlicht werden.

Beendigung fossiler Beteiligungen zugunsten alternativer Energien     ↑  

Wir setzen uns auf allen Gebieten dafür ein, dass sich die Stadt Mönchengladbach umgehend von ihren Beteiligungen an Unternehmen trennt, die noch auf eine fossile Versorgung setzen. Dies gilt insbesondere auf dem Gebiet der Energieversorgung. Gleichzeitig setzen sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stark für den massiven Ausbau regenerativer Energieträger ein. Hier sehen wir ein großes Potenzial für zukünftige Arbeitsplätze.

Stopp Tihange und Doel, jetzt!     ↑  
In Bezug auf die Abschaltung der belgischen Atomkraftwerke Tihange und Doel werden wir weiterhin alle Maßnahmen unterstützen, die zu deren umgehenden Stilllegung führen werden. 
 
Tierschutz in der Großstadt konsequent umsetzen   ↑  

Tierschutz ist als Staatsziel im Grundgesetz verankert und auch auf kommunaler Ebene ein wichtiges Thema. Wir stehen für einen konsequenten Tierschutz. Das harmonische Miteinander von Mensch und Tier ist gerade in einer Großstadt oft eine Herausforderung. Die Stadt Mönchengladbach trägt hier Verantwortung und kann in den verschiedenen Bereichen des Tierschutzes einiges verbessern. Wir GRÜNEN wollen Tierleid verhindern. Daher setzen wir uns dafür ein, dass in Mönchengladbach keine Zirkusse mit Wildtieren auftreten dürfen.

Die Stadt soll Vorbild sein und zukünftig beim Tiergarten in Odenkirchen auf die Anschaffung von exotischen Tieren verzichten. Der Tiergarten Odenkirchen bleibt bei Familien und Kindern auch mit heimischen Tierarten ein beliebtes Ausflugsziel.

Das Mönchengladbacher Tierheim wollen wir stärker finanziell unterstützen. Neben dem Tierheim wollen wir auch die anderen Tierschutzorganisationen unterstützen.

Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lehnen Massentierhaltung auf engstem Raum und Käfighaltung in der Landwirtschaft ab. Wir wollen dem Insekten- und Bienensterben entgegenwirken, indem wir Wildblumenwiesen und bunte Vorgärten fördern und das Auftragen von Glyphosat auf städtischen Flächen verbieten wollen.

Stärkung einer glyphosatfreien und ökologischen Landwirtschaft   ↑  

Wir setzen uns für ein glyphosatfreies Mönchengladbach ein. Die Stadt und ihre Beteiligungsgesellschaften sollen zukünftig ihre eigenen Flächen nur noch an solche Betriebe verpachten, die sich verpflichten den Ackerbau und die Landwirtschaft nach ökologischen Kriterien und nachhaltig zu bewirtschaften. Weiterhin gehört dazu auch die Verpflichtung und das Gebot, auf diesen Flächen keine Pestizide einzusetzen. Dies wollen wir durch Aufklärung, Kooperation und Beratung mit den Landwirt*innen erreichen.

Eine nachhaltige, ökologisch verträgliche Landwirtschaft ohne den Einsatz von Pestiziden sowie artgerechte und auf den Einsatz von Antibiotika und Hormonen verzichtende Tierzucht ist uns ebenso wichtig wie die Stärkung der Versorgung aus der Region für die Region. Weiterhin setzen wir uns dafür ein, dass keine gentechnisch manipulierten Pflanzen auf städtischen Flächen angebaut werden.

Wasserversorgung und Grundwasserschutz   ↑  

Die Trinkwasserversorgung gehört zur Daseinsvorsorge. Die Bereitstellung von Wasser in hoher Trinkqualität wird durch verschiedene Maßnahmen wie z.B. Wasserschutzgebiete und wasserwirtschaftliche Vorrang- und Vorbehaltsgebiete sowie ein ganzheitliches Management des Einzugsgebiets sichergestellt. Wir legen daher auch ein besonderes Augenmerk auf den Grundwasserschutz sowie den Erhalt von sensiblen Schutzgebieten und Gebieten, in denen Wasser zur Trinkwassergewinnung genutzt wird. Wir wollen die hohe Qualität der Wasserversorgung sichern und zukünftig auch bei allen Baumaßnahmen die Flächenversiegelung und das ganzheitliche Grundwassermanagement mit einbeziehen. Wir möchten dem Trinkwasserschutz Vorrang vor konkurrierenden Projekten geben und kommunalpolitisch alternative Planungen gegen vermeidbare Risiken setzen. Ein Baustein im Trinkwasser- und Gewässerschutz ist die Reduzierung von Streusalz im Winter auf ein Minimum.

Das Grundwasser für Mönchengladbach wird auch durch den benachbarten Tagebau beeinflusst, da hier große Mengen Grundwasser abgepumpt werden müssen. Hierdurch sehen wir die Versorgung der Bevölkerung mit gutem Trinkwasser sowie den Erhalt von ökologisch wertvollen Feuchtgebieten der Stadt Mönchengladbach gefährdet. Die Wiedereinleitung von Wasser zum Erhalt der Feuchtgebiete ist nach unserer Auffassung daher noch weit über das Jahr 2100 erforderlich und liegt in der Kostenverantwortung von RWE.

Trinkwasser ist kostbar und zum Bewässern des Gartens zu schade. Wir möchten die Nutzung von Regenwasser als preiswerte und nachhaltige Alternative mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung bringen. Zisternen und Regentonnen sollten in allen Gärten zur Anwendung kommen.

Es ist höchste Zeit, den zunehmenden Starkregenereignissen aufgrund des Klimawandels mit nachhaltigen Maßnahmen zu begegnen. Unser Kanalsystem ist auf diese Wetterphänomene nicht vorbereitet. Wir wollen in der Stadt Konzepte entwickeln, um die zunehmende Überflutung von Kellern zu stoppen, z.B. durch Überflutungsflächen sowie Abbau von Versiegelungen des Bodens.

Weniger Müll in Mönchengladbach    ↑  
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich ein für eine Stadt mit sauberer Luft und einer sauberen Umwelt. Zur Müllvermeidung und Ressourcenschonung ist die Beachtung des Wertstoffkreislaufes zwingend erforderlich. Wir wollen, dass kommunale Einrichtungen und Verwaltung im Rahmen ihrer Vorbildfunktion Verpackungsmaterialien aus Plastik sowie Einwegprodukte reduzieren sowie auf Industrie und Handel einwirken, um ein stärkeres Umdenken auch im Handel herbeizuführen.

Die Abfall- und Ressourcenpolitik in Mönchengladbach soll durch den Abfallwirtschaftsplan des Landes NRW wirksam begleitet werden. Wir stehen für eine höhere Recyclingquote, Einführung einer Wertstofftonne und eine konsequente Nutzung der Grün- und Bioabfälle.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Motivation und Aufklärung der Bürger. Starke öffentliche Kampagnen sowie Umweltbildung und Umweltaufklärung nicht nur an Kindergärten und Schulen sollen dazu beitragen, dass das achtlose Wegwerfen von Müll abnimmt und man besser versteht, wozu der getrennt gesammelte Abfall nutzbringend verwendet werden kann. Durch verbesserte Quartiersarbeit kann eine bessere Identifikation der Bürger*innen mit ihrem Wohnumfeld erreicht werden und hierdurch eine höhere Sauberkeit im Stadtbild.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich dafür ein, dass privater Haus- und Sperrmüll von Mönchengladbacher Bürger*innen an den Wertstoffhöfen kostenlos abgegeben werden kann. Dies ist nach unserer Ansicht ein wichtiger Baustein zur Vermeidung von wildem Müll im Stadtgebiet. Gebührenanreize können zur Abfallvermeidung und zur besseren Mülltrennung herangezogen werden.

Die Bemessung der Größe der Reststofftonnen pro haushaltszugehörige Person hat in großen Teilen der Bevölkerung zur Unzufriedenheit und zum Ablehnen des Abfallsystems geführt und trägt nicht dazu bei, Müllmengen zu vermeiden. Wir plädieren für eine realitätsnahe Bewertung der Größe der Abfalltonnen der einzelnen Haushalte, um eine gerechte Verteilung der Müllgebühren zu erreichen.

Eine Erhöhung der Anzahl von öffentlichen Mülleimern und Aschenbechern mit einer Vorrichtung für Pfandflaschen, z.B. Pfandringe, mehr Containerstandorte für Wertstoffe wie Glas und Papier in Mönchengladbach sowie eine häufigere Leerung und Reinigung tragen ebenfalls zur Vermeidung von wildem Müll bei. Im Außendienst streben wir die personelle und zeitliche Aufstockung der entsprechenden Unternehmen und Kooperationen mit den Ordnungsbehörden an. Weiterhin setzen wir uns für die Verschmelzung von GEM und mags ein.

Ökologisches Bauen und Wiederverwertbarkeit fördern    ↑  
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für ökologisches Bauen ein. Die Stadt und auch die städtischen Wohnungsbaugesellschaften sollen als Vorbild dienen und Bauprojekte unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit realisieren. Wir setzen uns unter anderem dafür ein, dass die Stadt Mönchengladbach Fassaden- und Dachbegrünung stärker fördert. Hierdurch können nicht nur die Bushaltestellen, sondern auch die stadteigenen Immobilien und die der städtischen Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaften begrünt werden.

Ebenfalls wollen wir auf die Einhaltung der Klimaschutzstandards bei Neubauten achten, gerade auch im kommunalen Bereich. Wir wollen die aktive Förderung von Sanierung und Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen nicht nur bei städtischen Gebäuden voranbringen.

Wir sehen die Kommune als Vorbild für die Bürger*innen und möchten erreichen, dass kommunale Bauprojekte möglichst nach dem sogenannten Cradle-to-Cradle-Konzept gebaut werden. Hierbei wird in kompletten Produktkreisläufen gedacht und das verwendete Material soll nach dem Gebrauch im Rahmen einer Nachnutzung weiterverwendet oder ohne schädliche Rückstände kompostiert werden können. Dies bedeutet z. B. eine Bauweise, bei der neben der Auswahl der Materialien auch die Umwelt und das Umfeld mit einbezogen werden.

Energiekosten senken    ↑  
Die Energiekosten sind in vielen Haushalten ein erheblicher Kostenfaktor, verursacht in vielen Fällen durch veraltete und damit verbrauchs- und kostenintensive Technik. Hier setzen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Beratung der Haushalte durch verschiedene Institutionen in Mönchengladbach inklusive Agentur für Arbeit und Jobcenter. Für Empfänger*innen von Leistungen nach dem SGB II möchten wir eine kostenlose Energieberatung anbieten sowie für diesen Personenkreis die Beschaffung energiearmer Haushaltsgeräte bezuschussen. Durch Aufklärung und Beratung über ökonomisch sinnvolle Handlungsweisen sehen wir eine Möglichkeit, Energiekosten relativ einfach zu senken.

1.2. Zukunftsorientierte Mobilität

Zukunftsorientierte Mobilität   ↑  
Eine drangvolle Enge auf den Straßen vor allem durch den Autoverkehr, verbunden mit zunehmender Luftverschmutzung, Lärm, fehlendem Parkraum und zunehmende Unfallzahlen mit Todesopfern führen zwingend zu der Einsicht, dass wir eine Verkehrswende brauchen, die den Menschen und die Umwelt in den Vordergrund rückt.

Die Aufenthaltsqualität in Mönchengladbachs Innenstadt soll erhöht werden und zum Verweilen einladen. Auch Kinder in der Innenstadt brauchen Raum, um Fahrrad zu fahren und ihre Umgebung zu erkunden und zu spielen. Die Gehwege in dieser Stadt sollen für alle Menschen in jeder Lebenssituation uneingeschränkt verfügbar gemacht werden.

Mönchengladbach muss sich gegen den Schwerlastverkehr wehren, der sich unter Umgehung der Maut und Staus auf den Autobahnen täglich aus unseren Nachbar-kreisen durch die Stadt in Richtung Düsseldorf auf die A52 und die A44 wälzt.

Wir bevorzugen daher alle nachhaltigen und verkehrsreduzierenden Transportmittel. Unser langfristiges Ziel sind die autofreien Innenstädte in Mönchengladbach und Rheydt und der Umbau der Straßen hin zu einem sicheren, barrierefreien und gleichberechtigten Verkehrsweg für alle Verkehrsteilnehmer. Dies führt zu einer Änderung bei der Planung von Fuß- und Radwegen, Straßen, Ampelschaltungen und Parkflächen. Der ÖPNV muss vollkommen neu überdacht und ausgebaut werden. In die Innenstadt dürfen nur Fahrräder, Taxen, Busse und Anlieger*innen, wenn wir nicht einen Verkehrsinfarkt mit allen negativen Konsequenzen erleben wollen.

Es ist unser vorrangiges Ziel, Fußgänger*innen und Radfahrer*innen in besonderem Maße zu schützen.

Der Ausbau von Carsharing und Fahrradverleih ist begrüßenswert und sollte weiter gefördert werden. Ein kostenloser, qualitativ hochwertiger ÖPNV muss das Ergebnis all unserer Bemühungen sein. Um die Verkehrswende zu finanzieren, müssen die Straßenbaumittel zukünftig für alle nachhaltigen und verkehrsreduzierenden Transportmittel vorrangig verwendet werden.

Tempolimit   ↑  
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßen ein allgemeines Tempolimit von maximal 30 Km/h für alle Straßen im Stadtgebiet mit einzelnen Ausnahmen. Für Straßen, die hiervon ausgenommen werden sollen, bedarf es einer separaten Genehmigung. Diese Maßnahme räumt mit dem Schilderwald in der Stadt auf.

E-Mobilität   ↑  
Auch E-Autos werden noch lange mit Strom aus Kohle und Gas betrieben. Daher sprechen wir uns dafür aus, andere nachhaltige Verkehre wie den ÖPNV vorrangig zu fördern. Trotzdem müssen wir der jetzigen Offensive zum Thema E-Auto Rechnung tragen und den Ausbau von Ladestationen für E-Autos stärker vorantreiben. E-Autos sorgen für emissionsfreies Fahren in der Stadt und reduzieren die Lärmbelästigung. Die Einrichtung von Ladestationen für Elektromobilität sind Bausteine in einem modernen Mobilitätskonzept.

Die neuen E-Roller sehen wir GRÜNEN derzeit kritisch. Ob sie angenommen werden und sich im Straßenverkehr bewähren können, wird sich zeigen. Die derzeitigen Methoden zur Rohstoffgewinnung für die Akkus lehnen wir in weiten Teilen ab. Diese erfolgt unter Umgehung von Kinderschutz und Umweltschutzauflagen.

Verbesserung an Ampeln   ↑  
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für eine prioritäre Ampelschaltung für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen an Kreuzungen ein. Dies hat aus unserer Sicht folgende Vorteile: Haben Fußgänger*innen und Radfahrer*innen eher und gleichzeitig grün als der Autoverkehr, erhöht dies zum einen die Attraktivität von Fuß- und Radverkehr, weil man bevorzugt behandelt wird und schneller vorwärtskommt und zum anderen erhöht dies maßgeblich die Sicherheit von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, weil sie nicht von abbiegenden Autos übersehen und überfahren werden.

Countdownampeln, die anzeigen, wie viele Sekunden die Rotphase noch dauert, können die Verkehrssicherheit erhöhen. Daher wollen wir uns für die Einführung dieser Ampeln in Mönchengladbach einsetzen.

Bettelampeln, die nicht zügig auf den Tastendruck reagieren, wollen wir abschaffen, da sie keinen echten Vorrang für Fußgänger*innen/Radfahrer*innen bieten. Dies ist nur durch eine schnelle Umschaltung gewährleistet.

Kreisverkehr anstelle von Ampeln   ↑  
Wir sprechen uns für die Planung von Kreisverkehren in Mönchengladbach aus. Diese zeichnen sich durch eine höhere Verkehrssicherheit sowie kürzere Fahrzeiten aus und führen zu einem Absinken der Umwelt- und Lärmbelastung. Sie sind wirtschaftlich und haben eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung.

Mehr Platz und Vorrang für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen   ↑  
Parkende Autos beanspruchen wertvollen Platz, der dem Fußgänger*innen- und Radverkehr fehlt. Würde man einen großen Teil der als Parkflächen ausgewiesenen Streifen aufheben, bekäme man Platz für Radwege und Radstreifen bzw. Fußwege oder könnte ihn anderen bevölkerungsfreundlichen Nutzungen zuführen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für die Erstellung eines Fußwegekonzeptes gleichwertig zu den Konzepten der anderen Verkehrsarten ein. Gehwege müssen in einen durchgehend guten Zustand und gute Breite gebracht werden. Straßen sollen barrierefreie und angenehme Orte sein, an denen man sich gerne aufhält und deren Angebote man gerne nutzt. Straßenüberquerungen müssen durch ausreichend lange Grünphasen, gut sichtbare Fußgänger*innenüberwege und barrierefreie Übergänge für alle Bürger*innen gefahrlos möglich sein. Zur Erhöhung der Schulwegsicherheit wollen wir, dass Fußwege, die zu Kitas und Grundschulen führen, bevorzugt saniert und ausgebaut werden.

Mönchengladbach braucht ein Netz von Fahrradwegen welches den Autotrassen ebenbürtig ist. Viele Radwege sind sanierungsbedürftig und ihre Nutzung ist nur mit Gefährdung möglich. Hier wollen wir die Instandhaltung und den Ausbau vorantreiben sowie die Einrichtung von Radwegen an möglichst allen Straßen. Die Schaffung von breiten Radwegen, die über dem gesetzlichen Mindestmaß sind, erhöhen die Akzeptanz für die Nutzer*innen.

Mönchengladbach benötigt wesentlich mehr sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder im gesamten Stadtgebiet, z.B. an Bushaltestellen, in Wohnstraßen und Innenstädten. Wir GRÜNEN setzen uns für die Einrichtung kostenloser Parkhäuser für Fahrräder und Roller in den Innenstädten ein.

Wir wollen den Ausbau von durch physische Barrieren wie Poller, geschützte Radstreifen, die auf der Straße verlaufen, die sogenannten Protected Bike Lanes. Diese können so nicht von Autofahrern zugeparkt werden und auch Nicht-Alltagsfahrer sowie Kinder und ältere Verkehrsteilnehmer können sich hier sicher fühlen, weshalb die Akzeptanz zur Nutzung des Rades steigt.

Eine grüne Welle für den Radverkehr und mehr Fahrradstraßen sind notwendig. Die sinnvolle Einrichtung von Umweltspuren wollen wir prüfen. Es ist mehr Öffentlichkeitsarbeit notwendig, um die Autofahrer*innen auf die Einhaltung des Sicherheitsabstands von 1,50m zu sensibilisieren. Zur Sicherheit der Radfahrer*innen muss es auch eine Räumpflicht der Radwege im Winter geben.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen sich dafür einsetzen, den Ankauf von Lastenrädern mit kommunaler Hilfe zu fördern, wenn diese mindestens zwei Jahre lang anstelle von PKWs genutzt werden. Moderne Räder und insbesondere E-Bikes können Menschen innerstädtisch ähnlich schnell transportieren. Dies gilt im gleichen Maß für Lasten-E-Bikes. Diese Räder brauchen einen sicheren Platz auf der Straße. Die E-Bike-Lane ist eine konsequent durchgezogene Spur, die für den zügigen Radverkehr und für Pedelecs reserviert ist. Anders als herkömmliche Radwege wird sie nicht auf dem Bürgersteig weitergeführt, wenn die Straße zu eng ist. Sie genießt klare Vorfahrt und kann nach und nach auf allen Hauptrouten eingerichtet werden.

Wir unterstützen die „Initiative Aufbruch Fahrrad“.

Schaffung eines attraktiven ÖPNV-Angebots   ↑  
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN befürworten die Wiedereinführung der Straßenbahn, beginnend mit der Verbindung Limitenstraße von Rheydt nach Mönchengladbach; im ersten Bauabschnitt vom Bahnhof Rheydt nach Hbf Mönchengladbach mit einem zweiten Bauabschnitt bis zum Nordparkstadion.

Viele Autofahrer*innen werden nur dann den Wechsel zum ÖPNV vollziehen, wenn die Nutzung einfach und unkompliziert ist. Die Preise müssen einfacher und billiger, vor allem aber muss der ÖPNV schneller und zuverlässiger als das Auto werden.

Daher setzen wir uns für folgende Maßnahmen ein:

Der ÖPNV wird mit enger Taktung flächendeckend ausgebaut, auch von sog. Nebenzentren und zwar zumindest in Zeiten von Berufs- und Schulverkehr. In Stoßzeiten und an Wochenenden sollten die Buskapazitäten entsprechend angepasst werden. Diese Regelung gilt auch für Feiertage. Zug- und Bustaktung müssen sich in naher Zukunft angleichen.

Wir GRÜNEN setzen uns dafür ein, dass der Busverkehr auf der Hindenburgstraße in Zukunft wieder in beide Richtungen für die Bürger*innen angeboten wird.

Um mehr Menschen dazu zu bewegen, auf den ÖPNV umzusteigen, sollten attraktive Rabattsysteme für alle Bevölkerungsgruppen angeboten werden. In vielen Orten testet man mittlerweile Varianten des kostenlosen ÖPNV. Auch in Mönchen-gladbach sollte dieses Projekt Schritt für Schritt begonnen werden. Wir GRÜNEN sprechen uns dafür aus, am Wochenende beispielsweise den MöBus kostenfrei anbieten. Der kostenfreie Bus wird mit dem Angebot zentraler Parkplätze gekoppelt. Langfristig begrüßen wir die Einführung eines preisgünstigen NRW-Tickets.

Ebenfalls wollen wir uns für Maßnahmen zu mehr Sauberkeit und Sicherheit an Haltestellen einsetzen.

Verbesserung auf der Schiene   ↑  
Weiterhin setzen wir uns dafür ein, dass der schienengebundene Verkehr in die Region ausgebaut und Taktzeiten verbessert werden. Wir brauchen dazu mehr und schnellere Verbindungen. Aber auch die Zugverbindung in die Niederlande wollen wir stärken. Dafür setzen wir uns für eine schnelle Wiederherstellung einer zweigleisigen Verbindung nach Venlo ein. Gleichzeitig wollen wir die umweltverträgliche Herstellung der S28 nach Kaarst.

Wir unterstützen ebenfalls, dass der Schienenbus von Mönchengladbach nach Dalheim zukünftig auch nach Roermond fährt.

Flughafen   ↑  
Einen Ausbau der Landebahn des Flughafens Mönchengladbach lehnen wir strikt ab. Wir sind für die Stilllegung des Verkehrslandeplatzes MG, vor allem wegen des jährlich anfallenden Millionendefizits, das die Stadt zu tragen hat.

Wir wollen uns dafür einsetzen und überprüfen lassen, ob das in Teilen der Stadt immer größer werdende Fluglärmaufkommen mit in den Lärmaktionsplan aufgenommen werden kann. Lärm ist für viele Menschen nicht nur ein Ärgernis, sondern auch eine ernsthafte Gesundheitsgefahr. Lärm macht krank! Nicht nur hohe Lärmspitzen, sondern auch gerade Dauerlärmpegel sind dabei ein Problem.