Gedanken zum Veteranentag

Im April 2024 war es endlich so weit. Der deutsche Bundestag beschloss nach langen Jahren der Beratung in der damit befassten Community einen nationalen Veteranentag.

Ein Meilenstein, sicherlich für die Veteranenschaft, und ein Schritt zur Stärkung des Bandes zwischen Bundeswehr und Gesellschaft.

Was in anderen Ländern seit Jahrzehnten geübte Praxis und gefeiertes Ereignis ist, findet ab diesem Jahr an jedem 15. Juni eines Jahres auch in unserem Land statt.

Sicherlich wird im Geburtsjahr „Eins“ nicht in jeder Stadtgesellschaft zwischen Aachen und Frankfurt/Oder, von Flensburg bis Passau dieser Tag begangen.

Da das Anliegen der Veteranen nun einen Anker im gesellschaftlichen Jahreskalender gefunden hat, ist zu hoffen, dass dies ein weiterer Schritt zur Normalität, in den Diskussionen um die Rolle der Streitkräfte ist und heranreifen wird.

Wehrpflicht, Budgets, Aufrüstung, wehr- oder kriegstüchtig, die Auslandseinsätze, Waffenlieferungen, die dauerhafte Stationierung in verbündeten NATO-Staaten der Ostflanke… Stichworte, die die brandaktuellen Diskurse in unserer Gesellschaft richtigerweise begleiten.

Zahlreiche Soldaten und Soldatinnen haben Ihren Dienst seit der Gründung der Bundeswehr am 12. November 1955 geleistet. Als wehrpflichtiger „Staatsbürger in Uniform“, als Soldat*in auf Zeit oder gar als Berufssoldat*in.

Eine wechselhafte Geschichte der Friedenssicherung durch die Zeiten des Kalten Kriegs, über zahlreiche Auslandseinsätze, einer Pandemiehilfe in vielen Behörden Deutschlands bis hin zur neuen Strukturfindung in Zeiten des völkerrechtswidrigen Überfalls Russlands auf die Ukraine, Dies alles in einer Welt, in der es ein werte- und normenbasiertes Miteinander leider immer schwerer hat.

Nicht nur in unserem Land steht die von uns allen sicher geglaubte Demokratie gegenwärtig auf einem harten Prüfstand. Bündnisse und Wertegemeinschaften sind innerhalb von wenigen Jahren nicht mehr das, was sie einmal waren.

Viele Aspekte werden uns in diesem Prozess der Veränderungen auch weiter beschäftigen. Gut so! Denn die Bundeswehr ist und bleibt eine Parlamentsarmee.

Unsere Parlamentsarmee!

Nicht jedem Veteranen wird es zum Feiern zumute sein. Auch stilles Gedenken an Gefallene gehört für viele von ihnen -und den betroffenen Angehörigen- dazu. Es ist halt wahrlich kein „Job wie jeder Andere“.

119 Bundeswehrangehörige kamen bislang bei oder durch Einsätze der Streitkräfte nicht zurück und haben keine Chance diesen Tag zu begehen.

Mein Appell an uns alle: Lasst uns aufrichtig DANKE sagen und schenkt den Veteranen und ihrem Anliegen ein paar Minuten Zeit des Nachdenkens. … Jedes Jahr!

Jörg Sarnes
– Co-Sprecher Ortsverband Mönchengladbach-Nord


Bei diesem Artikeln handelt es sich um ein Statement von einem einzelnen Mitglied und nicht um eine Veröffentlichung im Namen des Parteivorstands oder des Kreisverbands Mönchengladbach.

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