Entwurf Kommunale Wärmeplanung Mönchengladbach – Wir fordern Ergänzung um technologieoffene, regenerative Wärmeerzeugung

Die Stadt Mönchengladbach hat einen Entwurf der kommunalen Wärmeplanung vorgestellt, der zur Öffentlichkeitsbeteiligung noch bis 18.07.2024 ausliegt. Damit gehört Mönchengladbach mit zu den ersten Kommunen, die konkrete Entwürfe einer Wärmeplanung vorlegen können. Die Verpflichtung zu einer Wärmeplanung folgt aus dem Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (Wärmeplanungsgesetz – WPG). Bis 2045 ist gemäß WPG Erdgas als Energieträger zu ersetzen. Gebiete für Wasserstoffnetze sind nicht vorgesehen, da auch auf längere Sicht Wasserstoff nicht für eine Wärmeerzeugung zur Verfügung stehen wird und auch in Zukunft für eine Wärmeerzeugung in Wohngebäuden zu teuer sein wird.

Die Wärmeversorgung in Mönchengladbach erfolgt aktuell hauptsächlich mithilfe fossiler Energieträger. Der Anteil Erneuerbarer Energien liegt bei ca. 3%. Eine kleinräumige baublockbezogene Darstellung der Verteilung von nicht leitungsgebundenen Heizungsanlagen wurde nicht erstellt, da keine aktuellen Daten der Schornsteinfeger vorlagen. Die Wärmeplanung weist detailliert den Gebäudebestand in Mönchengladbach auf und zeigt die Wärmebedarfsdichte im Stadtgebiet. So kommt die Stadt folgerichtig zur Einteilung des Stadtgebietes in Eignungsgebiete für Wärmenetze. Wer die geplanten Wärmenetze errichtet und ob sich genügend Haushalte für ein Wärmenetz zusammenfinden, steht noch nicht fest.

Die Stadt Mönchengladbach setzt in der Potenzialanalyse ihrer kommunalen Wärmeplanung einen Schwerpunkt auf die energetische Sanierung von alten Gebäuden. Damit wählt Mönchengladbach denselben Ansatz wie andere Städte, welche sich schon länger mit der Wärmeplanung beschäftigen. Ob die Sanierungen in der Praxis in ausreichendem Ausmaß stattfinden werden, bleibt abzuwarten, da letztlich die einzelnen Bürger und Bürgerinnen für eine energetische Sanierung über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen müssen. Den zukünftigen Schwerpunkt der Wärmeerzeugung sieht die Stadt in strombasierter Nutzung von Umweltwärme. Damit sind Wärmepumpen gemeint. Szenarien über die benötigte Anzahl und den Strombedarf für die Wärmepumpen fehlen.

Alternative, regenerative Konzepte zur Wärmeerzeugung sind nicht enthalten.  Der Einsatz von Wärmespeichern (Kurz- und Langzeitspeicher) wird nicht berücksichtigt, die Geothermie wird nur am Rande erwähnt. Dabei ist die Nutzung von oberflächennahen Geothermiesystemen in Mönchengladbach gebietsweise möglich.  Bündnis 90 / Die Grünen fordert eine Prüfung dieser Alternativen zur strombasierten Wärmeerzeugung durch z.B. Wärmespeicher und fordert eine Beschreibung des Potentials der oberflächennahen Geothermie.

Insgesamt stellt der Entwurf der kommunalen Wärmeplanung eine gute Basis dar, die aber laut Rüdiger Selbmann, Sprecher des Arbeitskreises Energie des Kreisverbands der Grünen in Mönchengladbach und Sachkundiger Bürger im Ausschuss für Umwelt und Mobilität, noch ausbaufähig ist. Die Bürgerinnen und Bürger von Mönchengladbach sind aufgefordert, sich im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung einzubringen. Bündnis 90/Die Grünen Mönchengladbach hoffen, hier eine Unterstützung gegeben zu haben.

Für alle Bürgerinnen und Bürger, die sich in Sachen Wärmeplanung, Heizungsgesetz und Wärmepumpe informieren und ihre Fragen an Expert*innen stellen wollen, lädt der Kreisverband der Grünen in Mönchengladbach mit seinem Arbeitskreis Energie am 13.8. um 19 Uhr zur Veranstaltung in der AOK-Geschäftsstelle. Mit dabei Katrin Uhlig (MdB), die den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Erneuerbare Energien setzt sowie weitere Experten aus der Praxis. Eine Presseeinladung folgt.  

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