Anfrage von Ulrich Laubach in der Bezirksvertretung West am 12.11.2024
Laut Unfallatlas (https://unfallatlas.statistikportal.de/) haben sich in vier Jahren die Unfallzahlen mit Personenschäden auf der B57 im Abschnitt AS Holt A61/B57 bis Schriefersmühle von 9 Unfällen in 2019 auf 16 Unfällen in 2023 fast verdoppelt. Ein Unfallgefahrenpunkt ist die Strecke am Restaurant Dorthausener Hof vorbei (stark frequentiertes griechisches Restaurant direkt an der B57).
Die Kunden suchen Parkplätze entlang der Straße und dies führt immer wieder zu gefährlichen Situationen. Extrem ist außerdem die Parksituation bei den Heimspielen von Borussia.
Frage 1 an die Verwaltung:
„Gibt es Überlegungen in der Verwaltung die Unfallzahlen im genannten Abschnitt durch Verkehrsüberwachungsmaßnahmen wie z. B. mobile Blitzer, stationäre Blitzeanlage oder ähnliches zu verringern.“
Antwort der Verwaltung vom 11.12.2024
Ihre Anfrage zu Geschwindigkeitskontrollen auf der B57
Sehr geehrter Herr Laubach,
in der Sitzung der Bezirksvertretung West am 22.11.2024 haben Sie angefragt, ob es in der Verwaltung Überlegungen gibt, die von Ihnen benannten Unfallzahlen durch Maßnahmen der Geschwindigkeitsüberwachung zu verringern.
Die Anzahl von Unfällen alleine ist nicht das Hauptkriterium für die Beurteilung, ob das als Unfallgeschehen als kritisch einzustufen ist und daher weitergehende verkehrsregelnde Maßnahmen zur Reduzierung erforderlich sind.
Laut dem Erlass „Aufgaben der Unfallkommission in NRW“ vom 25.06.2017 steigt mit Zunahme der Verkehrsbelastung die Konfliktwahrscheinlichkeit und damit auch das Unfallrisiko. Hiernach ist ein Knotenpunkt oder Streckenabschnitt als Unfallhäufungsstelle zu behandeln, wenn innerhalb der Verkehrsbelastungsklassen bestimmte kritischen Unfallzahlen (Grenzwerte) erreicht oder überschritten werden. Bei der Unfallbetrachtung sind daher vor allem auch die Unfallursachen (wie z. B. Abbiegen, fehlender Abstand etc.) und die Unfallauswirkungen (Anzahl der Verletzten, schwerer Sachschaden etc.) maßgeblich.
Die Polizei meldet der Straßenverkehrsbehörde, wenn an einem Knotenpunkt oder einem Streckenabschnitt das Unfallgeschehen die Voraussetzungen für eine Unfallhäufungsstelle begründet.
Bezüglich des ca. 3,5 km langen Streckenabschnitts der B57 von der BAB-AS Holt bis zum Abzweig Rheindahlen sind demnach trotz des gestiegenen Unfallgeschehens die Voraussetzungen bislang nicht gegeben. Viele Unfälle sind auch erfahrungsgemäß auf individuelles Fehlverhalten zurückzuführen, wie z. B. Nicht-Beachten von Rotlicht, Vorfahrtsregelungen, zulässige Höchstgeschwindigkeit, die sich auch durch weitergehende verkehrsregelnde Maßnahmen leider nicht verhindern lassen.
Das Ordnungsamt betreibt bereits seit 2019 auf der Aachener Straße in Höhe der Hausnummer 691 eine Geschwindigkeitsüberwachungsanlage. Diese Anlage überwacht die Fahrspuren in Fahrtrichtung Rheindahlen. Zusätzlich kontrolliert die Verkehrsüberwachung die Einhaltung der Regelungen zum ruhenden Verkehr insbesondere an Spieltagen von Borussia Mönchengladbach um Unfälle durch Geh- und Radwegparken sowie sichtbehinderndes Parken zu verhindern.
Darüber hinaus sind zurzeit keine Maßnahmen geplant.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
In Vertretung
Silke Wehmhörner, Beigeordnete