Kathrin Henneberger in ihrem letzten „Blick aus Berlin“, erschienen im Extra-Tipp vom 23. März 2025:
Geschützte Fahrradwege sind das Herz einer gerechten Mobilitätswende Was haben Städte wie Bogotá, Kopenhagen oder Paris Mönchengladbach voraus? Geschützte Fahrradwege sind dort selbstverständlich – als Kern eines modernen Stadtumbaus für sichere, umweltgerechte Mobilität. In Mönchengladbach hingegen fühlt sich Radfahren oft wie ein gefährliches Aktionstraining an. Maßnahmen zur Sicherheit werden absurd bekämpft. Ein Beispiel: Die erste geschützte Radspur auf dem Hohenzollernweg wurde 2023 realisiert – doch nach einer Bürgerbeschwerde entschied das Oberverwaltungsgericht Düsseldorf, dass sie zurückgebaut werden muss. Die Stadt legte zu Recht Beschwerde ein. Was in anderen Städten längst Standard ist, sollte auch hier Realität sein: ein Umbau, der sichere Wege für alle schafft. Autofreundliche, menschenfeindliche Verkehrskonzepte gehören ins letzte Jahrhundert.
Seit Jahren kämpfen engagierte Bürger*innen und wir als Grüne bundesweit und lokal für eine gerechte Mobilitätswende. Warum?
Weil wir in der Klimakrise stecken – und der Verkehrssektor einer der größten CO₂-Verursacher ist. Wir dürfen nicht vom Auto abhängig bleiben, sondern müssen allen Menschen bezahlbare und verlässliche Mobilität ermöglichen. Eine Analyse der Verwaltung zeigt: Geschützte Radspuren führten bereits im ersten Jahr zu 30 % mehr Radverkehr. Weniger Autos bedeuten bessere Luft, weniger Lärm, weniger Unfälle. ÖPNV und Fahrrad sind günstiger als ein Auto. Eine gute Infrastruktur ermöglicht allen, unabhängig von Einkommen oder Alter, sichere Mobilität. Der Rückbau der geschützten Radspur ist ein Fehler. Mönchengladbach braucht mehr sichere Radwege – auf der Hohenzollernstraße und überall in der Stadt. Für ein gutes Leben für alle!