Jugendparlament: Bald mehr Einfluss für junge Menschen auf örtliche Politik

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Mönchengladbach. Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 20 Jahren können ab dem nächsten Jahr die Mönchengladbacher Stadtpolitik deutlich besser mitgestalten: Auch in der „Vitusstadt“ soll ein Jugendparlament eingerichtet werden, von denen es deutschlandweit über 500 gibt. Hintergrund: Umfragen zufolge haben Jugendliche zum überwiegenden Teil den Eindruck, die lokale Politik setze sich nicht für ihre Interessen und Anliegen ein. Um das zu ändern und der Jugend eine stärkere Stimme zu geben, hatte die Ratsmehrheit aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP die Verwaltung im Oktober 2021 beauftragt, die notwendigen Schritte einzuleiten, damit auch vor Ort ein Jugendparlament eingerichtet werden kann. Das Ergebnis der Bemühungen lag dem Jugendhilfeausschuss als Fachgremium jetzt vor. Er hatte dem Stadtrat empfohlen, in der Ratssitzung am 13. September den entsprechenden Beschluss zur Einrichtung eines Jugendparlaments zu fassen.  

Vorgesehen ist, dass bis zu 25 stimmberechtigte Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 20 Jahren ins „JuPa“ gewählt werden können. Bewerben können sich alle Interessierten für die so genannte Delegiertenversammlung ab dem 1. Dezember 2023. Sie müssen nur ihren Wohnsitz in Mönchengladbach haben. Gewählt werden sollen die Delegierten am 16. Januar 2024, zehn Tage später soll die konstituierende Sitzung des ersten Mönchengladbacher Jugendparlaments sein. „Wahlberechtigt und wählbar sind alle Delegierten, die in das Delegiertenverzeichnis eingetragen sind“, erläutert Dr. Gerd Brenner (Grüne), Vorsitzender Jugendhilfeausschusses, das Prozedere. „Die Delegierten müssen sich beim Einlass in die Delegiertenversammlung dann nur ausweisen, ein Schülerausweis reicht“, so Brenner weiter.

„Die Grundidee beim JuPa ist, dass die Jungparlamentarier sich für die Interessen von Kindern und Jugendlichen einsetzen; sie sollen Ideen präsentieren, wie die Stadt für sie besser, interessanter und lebenswerter werden kann“, sagt SPD-Ratsfrau Ursula Schiffer. Dazu soll es regelmäßige Treffen und Diskussionen geben. „Den Kindern und Jugendlichen werden auf diesem Wege zugleich auch Demokratie und politische Prozesse nähergebracht, da sie ja selbst aktiv daran teilnehmen“ ergänzt Marcel Meimann, Vertreter der FDP im Jugendhilfeausschuss der Stadt. „Wir begrüßen es sehr, wenn sich das „JuPa“ in die lokale Politik einmischt und die Interessen und Probleme der Jugendlichen in Mönchengladbach aufgreift und öffentlich macht“, sagt Diana Gröschel, jugendpolitische Sprecherin der Grünen. „Welche selbstgewählten Themen die Jugendlichen einbringen, mit denen wir uns als lokale Politik dann auseinandersetzen müssen, darauf sind wir alle jetzt schon sehr gespannt.“  

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