Ampel begrüßt die Umwandlung der Lüpertzender Straße zur Fahrradstraße

Mönchengladbach. Im Bereich des Gladbacher Abteibergs hat sich viel getan in den letzten Jahren: Die Fläche des früheren Zentralbads haben die „Roermonder Höfe“ mit Leben gefüllt, der nahe Geropark wurde umgestaltet, der Geroweiher erweitert. Nun wird die Lüpertz­ender Straße, an der u.a. Volkshochschule, Musikschule und Arbeitslosenzentrum beheimatet sind, in den Fokus genommen. Auch sie soll aufgewertet werden im Bereich zwischen Stepges­straße und Weiherstraße.

Schmerzlich vermisst wird dort eine gewisse Aufenthaltsqualität, da ein Großteil der Flächen zugebaut ist. „Starke Versiegelung des Straßenbereichs“ heißt das im Behörden-Deutsch, und diese Versiegelung hat Folgen. Die Hitze steigt im Sommer, bei starken Regenfällen sammelt sich das Wasser auf der Straße, die Keller der Häuser laufen voll. Damit die Lüpertzender Straße künftig wieder lebenswerter wird, haben Politik und Verwaltung im Hinblick auf das Stadtklima, die Verkehrssicherheit und die Wohnqualität gehandelt. Mit den Planungen zur Umgestaltung der Lüpertzender Straße beschäftigt sich die BV Nord in ihrer heutigen Sitzung.

„Die Umgestaltung der Lüpertzender Straße zur Fahrradstraße ist ein wichtiger Bestandteil zur Steigerung der Verkehrssicherheit – nicht nur, aber besonders für die Besucher*innen der anliegenden Bildungseinrichtungen. Breitere Gehwege und verbesserte Fußgängerüberwege erleichtern die Erreichbarkeit von VHS und Musikschule. Für die Schüler*innen der Anton-Heinen-Schule, der Montessori-Schule, des Gymnasiums am Geroweiher sowie des HUMAs trägt die Umbaumaßnahme zur Schulwegsicherung bei“, sagt Sebastian Laumen, Sprecher der SPD in der Bezirksvertretung Nord. Verkehrsberuhigende Maßnahmen, sprich: Tempo 30, soll es übrigens auch in der Bleichstraße sowie in den Straßen An der Flieschermühle und Am Kämpchen geben. Weiter will man 57 neue Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in der Lüpertzender Straße errichten.

„Wir als Grüne begrüßen es sehr, wenn die Lüpertzender Straße im Rahmen ihrer Umgestaltung wie geplant 21 neue Straßenbäume und 20 baumähnliche Sträucher in Kübeln erhält“, sagt Marion Manske, Co-Sprecherin der Grünen in der BV Nord. Dies sei eine sehr gute klimapolitische Maßnahme, die der steten Erhitzung der Innenstadt etwas Sinnvolles entgegensetze. Immerhin soll der Straßenzug im Zuge der Umgestaltung auf ein Sechstel der Fläche entsiegelt und nachhaltig begrünt werden. Neben der Pflanzung von Bäumen und Stauden sollen im Zuge der Umgestaltung die historischen Wurzeln der Stadt durch einen stilisierten Lauf des Gladbachs sichtbar gemacht werden. Ebenso wird unmittelbar vor der Musikschule ein neuer Platz gestaltet mit Sitzelementen und einem kleinen Wasserspiel. Entfallen werden 57 öffentliche Parkplätze, eine Maßnahme, die nach Darstellung der Verwaltung von der Nachbarschaft überwiegend mitgetragen wird. Die verbleibenden Parkplätze werden mit so genannten Rasenlinern als wasserdurchlässige Pflaster besonders umweltfreundlich konzipiert. Die Oberfläche lässt dabei das Regenwasser optimal versickern und durch die breit angelegten Fugen wird der Regen wieder dem Boden zugeleitet. In den offenen Zwischenräumen wird alles mit standortgerechten Kräutern und Gräsern bepflanzt.

„Da der Bau von Radwegen auf der Fliethstraße nicht möglich ist, bekommen die Radfahrenden mit der Lüpertzender Straße eine gute Alternative“, sagt Stefan Dahlmanns, Sprecher der FDP-Ratsfraktion für Umwelt und Mobilität. Was den Liberalen besonders freut: Im direkten Umfeld der Musikschule soll auch eine erste Mobilitätsstation eingerichtet werden; dort wird es nach aktuellem Planungsstand zur Verbesserung der Erreichbarkeit der Musikschule mit nachhaltigen Verkehrsmitteln eine Bike-Sharing-Station, Bushaltestellen und eine Fahrradreparatur-Stele geben.

Wann die Baumaßnahmen abgeschlossen werden können, ist noch nicht ganz klar: Die NEW führt derzeit Kanalbauarbeiten vor Ort durch, die im Oktober 2024 beendet sein sollen. Direkt im Anschluss daran sollen die Umgestaltungsmaßnahmen beginnen. Die Bauzeit beträgt nach derzeitiger Schätzung ein gutes Jahr.

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