„Was in den USA passiert, betrifft auch uns“

Grüne Mönchengladbach warnen vor globaler Ausstrahlung queerfeindlicher Politik Donald Trumps – und fordern Rückendeckung von Unternehmen, Zivilgesellschaft und Verwaltung

Mit Entsetzen verfolgen Bündnis 90/Die Grünen in Mönchengladbach die Entwicklungen in den USA. Die jüngsten Executive Orders und angekündigten Maßnahmen Donald Trumps gegen queere Menschen, gegen Trans*-Menschen, gegen Vielfalt und Gleichberechtigung sind in ihrer bürokratischen Brutalität nicht nur menschenverachtend – sie sind zunehmend faschistoid. Wenn staatlich verordnete Diskriminierung, das Verbot von DEI-Programmen (Diversity, Equity & Inclusion) und die faktische Kriminalisierung von Identität zur Regierungsdoktrin werden,sei die rote Linie überschritten.

„Was dort geschieht, trifft uns ins Herz – und darf uns auch hier in Mönchengladbach nicht kaltlassen“, erklärt Ilka Bresges, Co-Sprecherin des Grünen Kreisverbands Mönchengladbach. „Wir dürfen nicht schweigen, wenn queere Menschen ins Visier genommen, ausgegrenzt, aus dem öffentlichen Leben gedrängt oder von medizinischer Versorgung ausgeschlossen werden.“ Besonders alarmierend sei dabei die aktive Aufforderung Trumps an US-Unternehmen – und auch an solche von auswärts mit Standorten in den USA –, sich dieser entmenschlichenden Agenda anzuschließen. Wer da mitmache, mache sich mitschuldig. Das betreffe auch Unternehmen mit Niederlassungen hier in Mönchengladbach – einschließlich Amazon und anderer international agierender Konzerne.

Die Grünen in Mönchengladbach erwarten von allen Firmen, die in Mönchengladbach tätig sind, eine klare und unmissverständliche Zurückweisung solcher diskriminierenden Erwartungen. Schweigen sei in dieser Frage keine Option.

Uta Mag, Beisitzerin im Vorstand des KV Mönchengladbach, sagt dazu: „Ich bin queer, ich bin sichtbar – und ich will leben, lieben und arbeiten dürfen, wie ich bin. Wenn Menschen wie ich in einem so einflussreichen Land wie den USA systematisch entrechtet werden, dann ist das ein Warnsignal an die ganze Welt. Und dann müssen wir Haltung zeigen – hier, jetzt, in MG.“

Was die Grünen in Mönchengladbach fordern:

• Von Unternehmen mit Standorten in den USA und in Mönchengladbach: klare Bekenntnisse zur Vielfalt – und eine aktive Ablehnung der queerfeindlichen Vorgaben der Trump-Regierung.

• Von der Verwaltung, den Bezirken, dem Rat, Institutionen und Vertreter*innen der demokratischen Parteien: Solidarität mit den Verfolgten, mit den queeren Communities – ob hier oder anderswo.

• Von uns allen: Mut, sich zu positionieren – gegen autoritäre Hetze, für Menschenrechte.

Denn was in den USA passiert, bleibe nicht in den USA. Wer dort Vielfalt unterdrücke, exportiere Angst – auch in unsere Stadtgesellschaft. Und deshalb sei es unsere Aufgabe,

auch auf kommunaler Ebene ein Zeichen zu setzen. Das Kommunalwahlprogramm 2025 der Grünen in MG spreche deshalb eine klare Sprache: „Unsere Stadt ist bunt und vielfältig. […] Wir wollen queeres Leben in allen Facetten sichtbar machen und unterstützen.“ Die Förderung des Queeren Zentrums, des Queeren Jugendzentrums, geschützter Räume und eines inklusiven Pflegekonzepts gehören zum festen politischen Wertekern des Kreisverbandes.

Der Kreisverband der Grünen ruft alle Menschen in Mönchengladbach auf: „Steht mit uns ein für die, die derzeit in den USA um ihre Rechte kämpfen. Zeigt Haltung. Verlasst euch nicht auf die laute Mitte – seid ihre Stimme! Sie laden euch ein: „Besucht die bunten Einrichtungen unserer Stadt – das Queere Zentrum, das Queere Jugendzentrum, CSD-Veranstaltungen, queere Filmnächte, offene Treffs und Gesprächsrunden. Kommt zu den Demos, kommt zu den Aktionen – zeigt im wahrsten Sinne Flagge. Für Menschlichkeit. Für Vielfalt. Für ein Mönchengladbach, das wirklich niemanden zurücklässt.“

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