Mönchengladbach. Wenn das Wetter gut ist, zieht es viele Menschen hinaus zum Spaziergang, oft und gern in die städtischen Parks wie in Wickrath am Schloss, in den Beller-Mühle-Park oder in den Volksgarten. Was dort aber immer wieder stört, sind die „Hinterlassenschaften“ von Gänsen. Auch Margot-Heinke-Becker, Vertreterin der Grünen in der Bezirksvertretung West, missfällt der Gänsedreck sehr: „Man muss auf den Gehwegen die ganze Zeit schauen, wo man hintritt, das ist ärgerlich“, sagt sie. Das Thema hatte bereits die BV West erreicht, in der auf die zunehmende Verschmutzung der innerstädtischen Parkanlagen durch Kot insbesondere der invasiv eingewanderten Kanadagänse bereits hingewiesen worden war.
Margot Heinke-Becker wollte es allerdings genauer wissen, da sich seit der letzten Brut eine Vielzahl von Gänsen in direkter Nähe des Wasserspielplatzes im Schlosspark in Wickrath niedergelassen hatte, und fragte im Mai dieses Jahres nach. „Die Verwaltung muss ja etwas unternehmen, um zu verhindern, dass Wiesen, Wege und insbesondere der Wasserspielplatz im Wickrather Schlosspark durch Gänsekot verschmutzt wird“, sagt sie. Die Antwort von der zuständigen Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe AöR (mags) erhielt sie dieser Tage.
„Eine nachhaltige Lösung gegen die zunehmende Verschmutzung der innerstädtischen Parkanlagen durch Kot der Kanadagänse ist die Kontrolle der Gänse-Population“, erklärt die mags. Diese Maßnahmen seien darauf ausgelegt, über einen längeren Zeitraum eine spürbare Reduktion der Verschmutzung zu erreichen. Das Gänsemanagement, das bereits in diesem Jahr in den genannten Parks umgesetzt wird, ziele auf eine nachhaltige Reduzierung der Gänsepopulation. Kernstück dieser Strategie ist die Kontrolle der Gelege der Kanadagänse zwischen Anfang April und Ende Mai. Dabei werden die Gelege teilweise entnommen, sodass lediglich 1-2 Eier pro Nest verbleiben. Kurzzeitig bebrütete Eier werden entnommen, um mittelfristig den Bestand der Kanadagänse zu verringern.
Den für einige naheliegenden Gedanken, die Kanadagänse einfach zu bejagen, weist Margot-Heinke-Becker von sich. Grund: Das Jagen in Stadtparks ist für die Bevölkerung viel zu gefährlich. „Es bleibt damit erst einmal nur die schrittweise Dezimierung der Gänsepopulation als Mittel der Wahl. Das erfordert Geduld und Zeit. Ob es erfolgreich ist, wird die Zeit zeigen“, sagt sie.