Schulsituation im Rheydter Innenstadtbereich

Gemeinsamer Fraktionsantrag
Bezirksvertretung Süd: 19.01.2022

Beratungsgegenstand
Schulsituation im Rheydter Innenstadtbereich

Beschlussentwurf
Die Bezirksvertretung Süd beauftragt die Verwaltung, ein Konzept zur Verbesserung der Raumsituation an den Grundschulen im Rheydter Innenstadtbereich zu entwickeln. Ziel der Maßnahme soll u. a. die Möglichkeit der Beschulung in kleineren Klassen sein, um dem besonderen Förderbedarf der Kinder entsprechen zu können. Hier ist vor allem zu prüfen, in welcher Weise in benachbarten weiterführenden Schulen kurzfristig Räume für Grundschüler genutzt werden können und das Schulgebäude auf der Wilhelm-Strauß-Straße mittelfristig für eine Dependance oder auch für einen neue, weitere Grundschule wiederhergestellt werden kann.

Begründung:
Der Schul- und Bildungsbericht der Stadt weist nachdrücklich auf die durch Migration und prekäre soziale Strukturen gekennzeichnete Situation im Innenstadtbereich Rheydts hin. Gerade der Zuzug von immer mehr Familien mit Kindern aus dem osteuropäischen Schengen-Raum stellen die Lehrerinnen und Lehrer in den Grundschulen vor erhebliche pädagogische Probleme. Diese liegen vor allem im Bereich der mangelnden Sprachkompetenz der Kinder und in erheblichen Sozialisationsdefiziten aufgrund fehlender frühkindlicher Erziehung in Kitas und Kindergärten. Schon jetzt sind in den Eingangsklassen der innerstädtischen Grundschulen die Klassenfrequenzrichtwerte weitgehend voll ausgeschöpft (bis zu 30! Kinder, aufgrund von Nachzüglern eventuell auch mehr, in einer Klasse). Von diesen Kindern verfügen fast die Hälfte über keine oder nur eine geringe deutsche Sprachfähigkeit, weshalb viele von ihnen den geforderten Lernstand am Ende des 1. und des 2. Grundschuljahres nicht erreichen. Das erhöht dann wiederum den Druck auf die nachfolgenden Jahrgänge in besonderem Maße. Um eine den Kindern zustehende pädagogisch qualifizierte Förderung in kleineren Klassengruppen möglich zu machen, ist als erstes das Raumangebot zu erweitern. In den Schulgebäuden selbst ist dies kaum zu leisten, da durch Ogata und Mittagsbetreuung das Raumangebot schon an der Kapazitätsgrenze ausgenutzt wird. Hier Möglichkeiten in benachbarten Schulen des weiterführenden Bereichs Räume zu suchen und daneben das Schulgebäude auf der Wilhelm Strauß Straße wieder für den Grundschulunterricht (ggf. sogar in einer weiteren, eigenständigen Grundschule) zu ertüchtigen, ist das Ziel des Antrages.

Horst Schnitzer, Fraktionsvorsitzender der SPD BV Süd
Susanne Vehling-Feinendegen / Marcel Klotz, Fraktionsvorsitzende*r von Bündnis 90/Die Grünen BV Süd
Peter König, FDP-Vertreter in der BV Süd

Dieser Antrag wurde in der Bezirksvertretung Süd einstimmig beschlossen.

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