Notebooks für bedürftige Schüler: Grüne fordern Soforthilfe-Programm

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Mönchengladbach. Unterricht am heimischen Computer ist etlichen Kindern und Jugendlichen dieser Stadt nicht möglich – wenn sie in Familien mit Unterstützungsbedarf groß werden, fehlen für das „Homeschooling“ oftmals die notwendigen digitalen Endgeräte. Nun sollte eine angemessene Ausstattung von Schülerinnen und Schülern eigentlich eine Selbstverständlichkeit der sozialen Teilhabe sein. In Mönchengladbach ist es allerdings so, dass das Jobcenter Anträge auf Zuschüsse für den Kauf eines Notebooks für bedürftige Schulpflichtige ablehnt. Grund ist Presseberichten zufolge eine Einschätzung des Schulamts, wonach die Anschaffung von Laptops oder Tablets für den durch die Corona-Pandemie sehr eingeschränkten Unterricht nicht zwingend notwendig sei.

Nachdem die Bundesregierung im Rahmen eines Corona-Maßnahmenpakets beschlossen hatte, 500 Millionen Euro für Schülerinnen und Schüler bereitzustellen, die selbst nicht über das Geld verfügen, um sich mit den für den Unterricht nötigen digitalen Endgeräten auszurüsten, haben Mönchengladbachs Grüne einen weiteren Vorstoß in der Sache unternommen: „Damit das kommunale Soforthilfe-Programm zur digitalen Teilhabe von schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen so schnell wie möglich realisiert werden kann, schlagen wir mit einem entsprechenden Antrag vor, dass die Stadt außerplanmäßig 500.000 € zur Verfügung stellt. So könnte diesen Kindern und Jugendlichen schnell geholfen werden“, sagt Grünen-Fraktionschef Karl Sasserath. Die Gegenfinanzierung soll über die Landeszuweisungen aus dem kommunalen Anteil am Sofortausstattungsprogramm erfolgen.

„Wir stellen uns das so vor, dass die Stadt die erforderlichen digitalen Endgeräte über eine zentrale Ausschreibung beschafft und sie über eine zentrale Vergabestelle bei der Stadtverwaltung an jene Schulpflichtigen verleiht, die Notebooks benötigen“, erläutert Karl Sasserath. Mit der vorgeschlagenen Summe von 500.000 € könnten zunächst 1.000 bedürftige Schülerinnen und Schüler versorgt werden. „Es ist wichtig, dass die Hilfen jetzt schnell dort ankommen, wo sie gebraucht werden“, sagt Sasserath. Sollte sich das Soforthilfe-Programm bewähren, könnte es weiter aufgestockt werden.

Der Rat der Stadt wird über den Antrag der Grünen am 17. Juni entscheiden.

 

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