Stadtbibliothek Rheydt

Personen

Anfrage von Lena Zingsheim in der Bezirksvertretung Süd am 22.02.2018

Die Stadtbibliothek Rheydt ist als interkulturelle Familienbibliothek und die Zentralbibliothek für den Mönchengladbacher Süden ist aufgrund ihrer kundenorientierte Angebote sehr erfolgreich. Insbesondere Jugendliche nutzen in der letzten Zeit das Angebot nachdem dieses deutlich erweitert wurde.

Zuletzt soll es allerdings vermehrt Probleme mit Jugendlichen gegeben haben, die dort durch unangenehmes Verhalten für Unruhe gesorgt haben. Eskalierte Situationen konnten erst durch die Polizei beruhigt werden.

1. Wie geht man mit dieser Situation um?

2. Sind problemlösende Konzepte geplant, die ein Hausverbot verhindern würden?

Antwort der Verwaltung vom 08.03.2018

Sehr geehrte Frau Zingsheim,

zu Recht verweisen Sie auf die gestiegene Besucherfrequenz in der Stadtteilbibliothek Rheydt nach der Wiedereröffnung der Interkulturellen Familienbibliothek und der Implementierung der „Kinderwelten“. So konnten wir im Februar fast 18 Prozent mehr Besuche verzeichnen als im Vorjahreszeitraum. Weiterhin ist zu beobachten, dass die Verweildauer jugendlicher Bibliotheksbesucher deutlich steigt und die vielfältigen Angebote der Bibliothek – nicht zuletzt kostenfreies WLAN – sehr gut genutzt werden.

Bedingt durch die räumliche Situation mit den verschiedensten Kunden aller Altersgruppen und ihren divergierenden Wünschen an den Lese-, Lern- und Arbeitsort Bibliothek stellen wir jedoch einen höheren Lärmpegel und tägliche Diskussionen mit vor allem jugendlichen Kunden über die Regelungen der Hausordnung fest. Bisweilen konnten die Konflikte nur durch Hausverweise und die Unterstützung der Polizei gelöst werden.

Die Stadtbibliothek mit ihrem Konzept des niederschwelligen Zugangs zu Bildung und Kultur („offen, open, ouvert…“) ist bemüht Konflikte frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Einsatz von Ordnungskräften möglichst zu vermeiden. So wurde zum 01.03.2018 eine zusätzliche Kraft von der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BQG) eingestellt. Der Kommunale Ordnungs- und Servicedienst (KOS) sowie der Bezirksbeamte der Polizei wurden informiert und sagen eine verstärkte Präsenz und Kontrolle in und um die Bibliothek herum zu. Auch einige Kooperationspartner der Stadtbibliothek – z. B. der Quartiermanager, das HOME-Projekt Rheydt und der Fachbereich 51 Kinder, Jugend und Familie – wurden die Überlegungen zur Bewältigung des Problems einbezogen und sagten ebenfalls ihre Unterstützung zu. Ziel ist es, das Dienstleistungsspektrum der Stadtteilbibliothek durch (möglichst) tägliche bibliotheks-, medien- und kulturpädagogische Angebote zu erweitern. Zudem wird die Stadtbibliothek Qualifizierungsprogramme und gezielte Schulungen für den Umgang mit schwieriger Benutzerklientel durchführen.

Das gesamt Maßnahmenpaket sollte dazu führen, dass auch eher bildungsferne Bibliotheksbenutzer die Stadtbibliothek als offenen Lernort begreifen und so nutzen, dass alle Bibliotheksbesucher zu ihrem Recht kommen.

Mit freundlichen Grüßen

In Vertretung

Dr. Gert Fischer, Beigeordneter

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