Anfrage von Karl Sasserath im Hauptausschuss am 28.06.2017
– Welche Angebote werden von der Stadt Mönchengladbach im Bereich Spielsucht, Spielabhängigkeit und deren Prävention vorgehalten?
– Welche konkreten eigenen Angebote (Ort, Uhrzeit, Ansprechpartner*in) bietet die Stadtverwaltung dazu in eigener Trägerschaft für Betroffene, Angehörige und Interessierte an?
– Welche konkreten Angebote (Ort, Uhrzeit, Ansprechpartner*in) bieten dazu freie Träger im Stadtgebiet Mönchengladbach dazu in subsidiärer Trägerschaft für Betroffene, Angehörige und Interessierte an?
– Existieren zum Thema Spielsucht, Spielabhängigkeit und deren Prävention Leistungsverträge zwischen der Stadt und freien Trägern? Wenn ja, mit wem, in welchen wahrzunehmenden Aufgabenspektrum und Umfang?
– Welche konkreten Selbsthilfeangebote existieren zum Thermenkreis im Stadtgebiet Mönchengladbach?
– Welche präventiven Angebote werden dazu z.B. in Schulen im Stadtgebiet Mönchengladbach angeboten?
– Wie hoch ist der Betrag mit dem die Stadt Mönchengladbach welche Angebote im Themenkreis im Bereich des Stadtgebiets Mönchengladbach fördert?
Antwort der Verwaltung vom 11.10.2017
Anfrage in der Sitzung des Hauptausschusses am 28.06.2017 zum Thema der Spielsucht, Spielabhängigkeit und deren Prävention
Sehr geehrter Herr Sasserath,
Sie haben in der Sitzung des Hauptausschusses am 28.06.2017 eine Anfrage gestellt, die ich nachstehend wie folgt beantworte:
Welche Angebote werden von der Stadt im Bereich Spielsucht, Spielabhängigkeit und deren Prävention vorgehalten? Welche konkreten Angebote bietet die Stadtverwaltung in eigener Trägerschaft (…)?
Die Anfrage bezieht sich auf den Bereich Glücksspiel/ Glücksspielsucht. Abzugrenzen sind andere Formen des süchtigen Spielens z.B. Rollen- oder Ego-Shooterspiele im Internet wie „World of Warcraft“. Die hier Betroffenen bezeichnet man als „Gamer“. Im Bereich der Glücksspielabhängigkeit gibt es seit ca. 30 Jahren ein Angebot für Mönchengladbacher Bürger durch den Sozialpsychiatrischen Dienst des Fachbereichs Gesundheit. Die Suchtberatungsstelle im Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Mönchengladbach, der Caritas-Verband Neuss und die Diakonie der Stadt Düsseldorf waren Mitte der achtziger Jahre Gründungsmitglied des Arbeitskreises „Glücksspielsucht Rheinland“, der später immer größer wurde und heute aus einem Zusammenschluss von knapp 30 Beratungsstellen für Suchtfragen aus dem Rheinland bis Bocholt über Aachen und Köln besteht. Dieses Angebot bietet Einzel-, Paar-, Angehörigen- und Familienberatung für Glücksspielerinnen an. In der Suchtberatungsstelle steht hier ein Mitarbeiter mit Schwerpunkt Glücksspielsucht mit ca. 25 Wochenstunden zur Verfügung. Die Termine können telefonisch oder über die üblichen Sprechstunden in der Suchtberatung von den Bürgern wahrgenommen werden. Derzeit befinden sich ca. 40 Betroffene im Beratungsprozess. Für die Gruppe der „Gamer“ und anderer Formen der Online-Sucht / Medienabhängigkeit gibt es durch die Suchtberatung im Sozialpsychiatrischen Dienst kein dezidiertes Angebot. Hierfür wären ein eigenes Konzept und eine Mitarbeiterspezialisierung erforderlich. Die Beratungsstelle ist hier lediglich vermittelnd tätig.
Welche konkreten Angebote (…) bieten dazu freie Träger im Stadtgebiet Mönchengladbach in subsidiärer Trägerschaft (…) an?
Das Thema Glücksspielsucht ist neben Onlinesucht und Medienabhängigkeit im Präventionskonzept der Drogenberatung enthalten und umfasst auch die Angehörigenberatung.
Existieren zum Thema Spielsucht, Spielabhängigkeit und deren Prävention Leistungsverträge zwischen der Stadt und freien Trägern? Wenn ja: Mit wem und mit welchem wahrzunehmendem Aufgabenspektrum und Umfang?
Die Drogenberatung ist von der Stadt MG mit einem umfassenden Präventionsangebot beauftragt worden. Das Thema Spielsucht ist in diesem Präventionsangebot der Drogenberatung enthalten. Das Präventionsangebot bezieht sich auf ein breites Spektrum von stoffgebundenen und nicht stoffgebundenen Süchten und auch auf Angehörigenberatung.
Die Angehörigenberatung wurde in 2016 zum Thema Online-Sucht nur vereinzelt in Anspruch genommen.
Welche konkreten Selbsthilfeangebote existieren im Stadtgebiet Mönchengladbach?
Es existiert die Selbsthilfegruppe „Game Over“ für Spieler und deren Angehörige in den Räumen des Paritätischen, – auf der Friedhofstraße 39 in MG-Rheydt. Die Gruppe trifft sich jeden Samstag ab 18.00 Uhr. Es besteht eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen der Selbsthilfe und der Suchtberatung im Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Mönchengladbach.
Welche präventiven Angebote werden dazu zum Beispiel in Schulen im Stadtgebiet Mönchengladbach angeboten?
Die Drogenberatung führt in Schulen und auf Anfrage auch in Vereinen Aufklärungsgespräche über das gesamte Spektrum der Abhängigkeitserkrankungen durch. Dabei werden auch die Themen Glücksspielsucht oder Mediensucht angesprochen aber in der Regel nicht schwerpunktmäßig behandelt.
Wie hoch ist der Beitrag, mit dem die Stadt MG welche Angebote im Themenkreis im Bereich des Stadtgebietes fördert?
Die Stadt finanziert für „Suchtprävention“ eine Vollzeitstelle bei der Drogenberatung.
Mit freundlichen Grüßen
In Vertretung
Kuckels, Staatdirektor und Stadtkämmerer