Auch wenn das Motto für die Schüler am Hugo-Junkers-Gymnasium nach wie vor ‚Hugo@Home‘ lautet, also der Unterricht der 16 Klassen der Jahrgangsstufen 5 bis 9 und der rund 250 Oberstufenschüler über die digitale Schulplattform läuft, beteiligten sich mehr als 80 Schüler der achten Klassen am diesjährigen Red Hand Day.
Dieser internationale Aktionstag gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten ist seit über zehn Jahren fester Bestandteil der vielen Veranstaltungen, die die besondere Atmosphäre des schon 1827 gegründeten Gymnasiums in Mönchengladbach-Rheydt ausmachen.
Im Politikunterricht beschäftigten sich die Schüler mit ihren engagierten Politiklehrerinnen Viola Schmitt, Jana Sindern und Catrin Ingerfeld im Distanzunterricht mit dem grauenhaften Alltag von Kindersoldaten in aller Welt und setzten mit ihren Zeichnungen von roten Händen ein sichtbares Zeichen gegen das Unrecht und den Missbrauch von Kindern. Bei einer in der Zukunft folgenden digitalen Übergabe der gesammelten ‚Roten Hände‘ werden die politisch Verantwortlichen in Deutschland aufgefordert, mehr und weitere Schritte zu unternehmen, um den Einsatz von Kindersoldaten weltweit zu ächten.
Bereits im Vorfeld des Red Hand Days nahmen acht besonders politisch interessierte Schüler mit ihrem Geschichtslehrer Dominik Zuk an einer digitalen Konferenz mit Landtagsabgeordneten aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, Experten der Kindernothilfe, dem Jugendrotkreuz und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge teil.
Organisiert hatte die Onlinekonferenz Günter Haverkamp von der Initiative Friedensband – und der einführende, erschütternde Bericht von Dr. Jean-Gottfried Mutombo über die Situation von Kindersoldaten im Kongo berührte die jungen Friedensaktivisten zutiefst. Der Geistliche, der im Kongo geboren wurde, lebt seit 2006 in Deutschland und arbeitet als Regionalpfarrer im Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Bei der anschließenden Diskussion mit dem Mönchengladbacher Landtagsabgeordneten Hans-Willi Körfges und der Vizepräsidentin des NRW-Landtages Carina Gödecke wurde auch die Verantwortung Deutschlands und Nordrhein-Westfalens deutlich, weil deutsche Kleinwaffen noch immer weltweit von skrupellosen Verbrechern in die Hände von Kindern gegeben werden.
Möglich wurden und werden die zahlreichen Veranstaltungen mit vielen Akteuren in den schwierigen Corona-Zeiten, weil sich das Kollegium des Hugo-Junkers-Gymnasiums zur richtigen Zeit intensiv auf die Digitalisierung des Schulalltages vorbereitet hat.
So fanden an dem von der Stadt Mönchengladbach im Jahr 2019 zur ‚Digitalen Pilotschule‘ erklärten Gymnasium von den Weihnachtsferien bis zum Beginn der Karnevalstage 1832 Videokonferenzen über die digitale Lernplattform statt – das bedeutet 366 Onlinestunden in der Woche oder rund 70 am Tag. Hinzu kommen etwa 10.000 Emails und Chat-Nachrichten pro Schultag und weitere 4000 am Wochenende, also in Summe rund 54.000 pro Woche, die sich Schüler und Lehrer im Rahmen des Unterrichtes schickten.
In Zeiten des Homeschoolings gelingt es der Schulgemeinde so, während der Jahrhundert-Herausforderung einen Weg zu gehen, um zum einen den Unterrichtstoff zu den Schülern des Hugo-Junkers-Gymnasiums zu bringen und zum anderen den sozialen Kontakt zu den jungen ‚Hugoianern‘ zu halten.
Bildlegende: Mehr als 80 Achtklässler des Hugo-Junkers-Gymnasiums engagierten sich online über die Lernplattform der Schule für den Red Hand Day.
Bild: Hugo-Junkers-Gymnasium