Anfrage von Imke Schubert in der Bezirksvertretung Ost am 25.03.2025
Wie ist der Sachstand des Monitorings/der Bekämpfung der invasiven Kanada-/Nilganspopulationen?
Hintergrund: Speziell im Volksgarten wurde verkoteter Spielbereich von Bürger*innen gemeldet. Das Gewässer ist stark eutrophiert, sicher auch durch die Fäkaleinträge zu vieler, die umliegenden Wiesen bevölkernden Gänse.
Antwort der Verwaltung vom 30.04.2025
Anfrage zum Sachstand Monitoring und Bekämpfung Kanada- und Nilganspopulationen
hier: Stellungnahme des Fachbereichs Umwelt, Untere Naturschutzbehörde
Sehr geehrte Frau Schubert,
in der Sitzung der Bezirksvertretung Ost am 25.03.2025 fragten Sie nach dem aktuellen Sachstand zum Monitoring und zur Bekämpfung der Kanada- und Nilganspopulationen in der Stadt Mönchengladbach.
Das Jahr 2024 war Initialjahr des Gelegemanagements, in dem als Basis für die Planung der Eientnahmen die Schwerpunktvorkommen der Kanadagänse erfasst wurden. Zudem erfolgten im letzten Jahr zahlreiche intensive Gespräche und Abstimmungen mit den jeweiligen Jagdpächtern in den erfassten Schwerpunktgebieten, um den Ablauf und den Zeitpunkt der Eierentnahmen abzustimmen und deren Einverständnis dafür einzuholen. Das Einverständnis war erforderlich, da die Entnahme von Eiern ohne die Zustimmung der Jagdpächter als Wilderei ausgelegt und zur Anzeige gebracht werden könnte.
Leider haben die Jagdpächter für die Schwerpunktbereiche Schloss Rheydt und Zoppenbroicher Park ihre Zustimmung zur Eientnahme verweigert, sodass das geplante Gelegemanagement durch die Untere Naturschutzbehörde in diesen Bereichen nicht durchgeführt werden kann. Aufgrund der zeitintensiven Vorarbeiten und Abstimmungen und räumlichen Einschränkungen konnten im Jahr 2024 daher lediglich 9 Eier im Bereich Volksgartenweiher und 13 Eier am Schloss Wickrath entnommen werden.
Auf der Basis der in 2024 erfassten Daten findet das Gelegemanagement im Jahr 2025 in den Schwerpunktbereichen Volksgartenweiher, Beller Mühlenpark, Stadtwaldweiher Rheydt und Schloss Wickrath statt. Erste Entnahmen von Eiern haben bereits stattgefunden. Zudem wird der Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde in diesem Jahr zeitweise durch Mitarbeiter*innen der Biologischen Station Haus Wildenrath unterstützt. Die genannten Schwerpunktpunktbereiche werden mehrere Male abgegangen und dabei den Gelegen alle bis auf zwei verbleibende Eier entnommen Die vollständige Entnahme aller Eier würde die Gänse zum Nachlegen animieren und damit das Gelegemanagement erschweren.
Die von Ihnen angesprochene Nilgans ist nicht Teil des Gelegemanagements, da das Aufsuchen der Nester und die anschließende Entnahme von Eiern äußerst zeit- und personalintensiv ist. Nilgänse brüten immer nur paarweise und nicht wie Kanadagänse im Verbund mit anderen Artgenossen. Dadurch ist es bereits schwierig, de Nester der Nilgänse aufzufinden. Darüber hinaus sind Nilgänse äußerst flexibel bei der Wahl der Nistplätze. Diese reichen von Nestern im Röhricht an Gewässern, über die Nutzung vorhandener Nester anderer Vogelarten bis hin zu Baumhöhlen. Insbesondere die Entnahme von Eiern in größeren Höhen ist personell und zeitlich für die Untere Naturschutzbehörde nicht leistbar.
Mit freundlichen Grüßen
In Vertretung
Christiane Schüßler, Beigeordnete