Pressemitteilung: Grüne und Reha-Verein gegen Stigmatisierung und Ausgrenzung

Am Freitag, den 15. März treffen sich interessierte Menschen im Werkzentrum des Reha-Vereins, um intensiv in den Austausch zum Thema Diskriminierung zu kommen und das Bewusstsein für Ausgrenzungs-Situationen im Alltag zu schärfen.

Der Sprecher der Grünen in Mönchengladbach Niklas Langmaack macht in der Begrüßung klar, dass auch nach den Demos gegen rechts weiter gegen den Rechtsruck in unserer Gesellschaft vorgegangen werden müsse. „Immer dann, wenn Menschen diskriminiert werden oder antisoziale Äußerungen getätigt werden, stehen wir in der Pflicht, uns für Schwächere stark zu machen. Es freut mich sehr, dass wir gemeinsam mit dem Reha-Verein im Rahmen dieser Veranstaltung Werkzeuge gegen Diskriminierung im Alltag erarbeiten können“, so Langmaack.

Vorstandsvorsitzender des Reha-Vereins Dieter Schax sieht nach den jüngsten Entwicklungen eine zunehmende Bedrohung von Menschen mit psychischer Erkrankung durch rechte Gruppierungen und politische Parteien, die von „Remigration“ sprechen und dabei bestimmte Menschen aus der Gesellschaft ausschließen wollen. Sein Anliegen ist es, für die alltägliche Stigmatisierung psychisch Kranker zu sensibilisieren. „Wir haben ein sehr gutes Hilfenetz im Rheinland und können uns glücklich schätzen über viele Netzwerkpartner und Parteien wie die Grünen, die unsere Anliegen unterstützen – dennoch bereitet der Rechtsruck uns Sorgen, es wird verbal hart gegen unseren Sozialstaat und unsere Verantwortung gegenüber Menschen mit Krankheit oder Behinderung vorgegangen “, so Schax.

Schon in der Vorstellrunde der Teilnehmenden wird klar: Diskriminierung im Alltag findet auch bei uns statt und auch wir erfahren sie mehr oder weniger offensichtlich. Alle Teilnehmenden wünschen sich Handwerkszeug, um in Zukunft schlagfertiger zu sein, Schubladendenken auszuhebeln und auf Mobbing und Diskriminierung im Alltag zu reagieren. Ob es die eigene Herkunft, das Aussehen, die soziale Situation, sexuelle Orientierung, das Alter oder die Gesundheit sind, unsere Gesellschaft sollte von der Vielfalt profitieren und Begegnungsräume schaffen, die diese fördern.

Die Referentin Tanja Kulig-Braß vom Reha-Verein macht klar, dass Vielfalt auch Mut erfordere, Mut sich mit Neuem auseinanderzusetzen und Unterschiedlichkeit bzw. Diversität als Bereicherung zu sehen. Anhand des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes (AGG) werden in der Gruppe unterschiedliche Diskriminierungsformen diskutiert, gegen die auch rechtlich angegangen werden kann. Anhand von Beispielen wird so aufgezeigt, was Diskriminierung alles umfasst und wann diese auch bei uns z.B. auch strukturell erfahrbar ist.

Konkrete Übungen zeigen, wie man sein Gegenüber „entlarven“ kann. Oft hilft es, Nachfragen zu stellen und nach der persönlichen Betroffenheit zu fragen, außerdem sei es wichtig, Fragen zu stellen, nach Quellen und Belegen zu fragen. Wichtig sei es auch vor allem, sich nicht in Gefahr zu bringen und gegebenenfalls Hilfe zu holen. Eine besondere Herausforderung stellen Situationen dar, in denen Parolen von Freunden oder Familie geäußert werden, die Nähe zur Person mache es oftmals noch schwieriger etwas entgegenzusetzen, aber auch da, sei es wichtig, in Ich-Botschaften zu sprechen und zwischen Sachebene und Beziehungsebene zu unterscheiden und dies auch zu benennen.

Für Grüne und Reha-Verein steht fest, ein Workshop allein reicht nicht aus, um Schlagfertigkeit und Parolen-Standhaftigkeit zu vermitteln. Wohl aber kann er ein Appell an jede und jeden Einzelnen sein, sich mutig zu zeigen und immer wieder für Vielfalt einzustehen. Das erfordere Übung und eine gewisse Sensibilität für Alltagsdiskriminierung.

Die Referentinnen vom Reha-Verein gaben inhaltlichen Input und moderierten die Veranstaltung: Tanja Kulig-Braß und Fenja Offermanns

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