Gemeinsamer Fraktionsantrag
Ausschuss für Umwelt und Mobilität: 21.11.2024
Hauptausschuss: 04.12.2024
Rat: 11.12.2024
Beratungsgegenstand
Nachtfahrverbot für Mähroboter
Beschlussentwurf:
Der Ausschuss für Umwelt und Mobilität sowie der Hauptausschuss empfehlen, der Rat der Stadt Mönchengladbach beschließt:
Ein generelles Nachtfahrverbot für Mähroboter in Mönchengladbach. Die Verbotszeit beginnt dabei ganzjährig 30 Minuten vor Sonnenuntergang und endet 30 Minuten nach Sonnenaufgang.
Begründung:
Der Igel wurde Tier des Jahres 2024, doch auch seine Zukunft ist stark gefährdet und wird deswegen auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands in der Kategorie „Vorwarnliste“ geführt (1).
Der negative Einfluss durch den Menschen ist dabei enorm. Angefangen mit den immer kleiner werden und fakturierten Lebensräumen, mit Straßen, auf denen sie überfahren werden und dichten Zäunen auf den Grundstücken, welche sie in der Nahrungssuche einschränken, über die verbotenen Steingärten, in denen sie gar keine Nahrung finden, bis hin zu Mährobotern, die sie schwer verletzen, verstümmeln und töten können (2) (3).
Die hauptsächlich nachtaktiven Igel flüchten nicht bei einer Gefahr, sondern rollen sich bekanntlich ein und vertrauen dabei auf ihre Stacheln, die sie aber nicht vor den scharfen Klingen eines Mähroboters schützen. Jährlich werden zunehmend etliche Igel durch Mähroboter schwer verletzt und verenden oft elendig (3) (4) (5).
Igel Auffangstationen wie die Private Igelhilfe Kleinenbroich können dies bestätigen, da sie sich vermehrt um die durch Mähroboter verletzen Igel auch aus Mönchengladbach kümmern müssen. Die massiv gestiegenen Tierarztkosten tragen die auf Spenden angewiesenen Auffangstationen selbst, da es von den Kommunen keine finanzielle Unterstützung gibt. Ein Nachtfahrverbot für Mähroboter in Mönchengladbach würde demnach nicht nur aus Tier- und artenschutzrechtlichen Gründen dem Schutz der Igel und anderer kleiner Tiere (6) nützen, sondern auch einen Teil zur Entlassung der ohnehin schon völlig überlasteten Igel Auffangstationen beitragen (4) (7).
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist eine mögliche Geräuschentwicklung (8) durch Mähroboter in den Abend- und Nachtstunden, welche gerade in dicht besiedelten Wohngebieten die Nachtruhe von Anwohnern stören kann und die ebenfalls geschützt werden sollte.
Was die Experten aus den verschiedenen Tier, Natur und Umweltschutzvereinen und Verbänden schon lange fordern (4) (9) (10) haben einige Städte wie Köln, Düsseldorf und Neuss schon auf den Weg gebracht (11) (12) (13). Das Nachtfahrverbot für Mähroboter in Mönchengladbach wäre ein sehr wirkungsvoller Schutz für unsere bedrohten Igel und schränkt dabei auch niemanden wirklich ein (14).
Quellen:
(1) https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/tier-des-jahres-igel-100.html
(2) https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/igel
(3) https://www.tierschutzbund.de/tiere-themen/wildtiere/igel
(6) https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/pflege/ 28166.html
(7) https://www.nationalgeographic.de/tiere/2024/04/igel-in-deutschland-das-leise-verschwinden
(8) https://www.kabeleins.de/serien/abenteuer-leben/news/maehroboter-lohnt-sich-der-kauf-310733
(10) https://www.deutschewildtierstiftung.de/aktuelles/artikel/maehroboter-todesfalle-fuer-igel
(11) https://www.ksta.de/koeln/koeln-stadtverwaltung-will-fahrverbot-fuer-maehroboter-1-838813
(12) https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/duesseldorf-nachtfahrverbot-maehroboter-100.html
(14) https://www.radiokoeln.de/artikel/nachtfahrverbot-fuer-maehroboter-in-koeln-geplant- 2075550.html
Auswirkungen Kinder- und Familienfreundlichkeit:
– Keine Auswirkungen –
Umweltverträglichkeit:
– Der Schutz von Igeln wird gestärkt –
Finanzwirksamkeit:
– Keine Auswirkungen –
Mönchengladbach, 08.11.2024
Torben Schultz, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Ulas Zabci, Gruppenvorsitzender DIE FRAKTION
Tobias Terwort, Mitglied der BV MG-Ost und Verfasser DIE FRAKTION