Kanadagänse

Anfrage von Imke Schubert in der Bezirksvertretung Ost am 16.11.2021

Die Population der eingewanderten Kanadagänse hat seit vielen Jahrzehnten, aber speziell in den letzten Jahren in Europa stark zugenommen. Die Art wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) als potenziell invasiv bezeichnet. Ihre großen Fäkalmengen führen zu verschmutzten Wegen, Rasenflächen und eutrophierten Gewässern. Es besteht eine Nahrungskonkurrenz zu einheimischen Gänsearten und Wasservögeln und diese werden insbesondere in der Brutzeit durch die Kanadagänse durch ihre Aggressivität verdrängt.

Auch Mönchengladbach führt die Verunreinigungen durch Kot auf Wegen, Wiesen und auch Spielplätzen (z. B. Volksgarten) zu immer stärkeren ökologischen Problemen und Einschränkungen in der Nutzung von Naherholungsgebieten und auch hygienischen Problemen (v. a. Spielplätze). Der Kot ist Vektor für Krankheiten wie z. B. Salmonellen, Cerkarien und pathogene Keime.

Fragen: Gibt es eine Überwachung der Bestandsentwicklung (Monitoring), z. B. von Biologen des Umweltamtes? Welche Strategie fährt die Stadt in Bezug auf die explosive Ausbreitung der invasiven Art und ihre Folgen und was wird konkret gegen die Verschmutzungen auf Spielplätzen am Volksgarten und am Schloss Rheydt getan?

Antwort der mags, ohne Datum

Sehr geehrte Frau Schubert,

wie folgt möchte ich die Anfrage gern beantworten:

Gibt es eine Überwachung der Bestandsentwicklung (Monitoring), z. B. von Biologen des Umweltamtes?
Fällt in die Zuständigkeit des FB 64 – Umweltamt von dem ich folgende Antwort erhalten habe:

„Nein zur Zeit gibt es keine Überwachung der Bestandsentwicklung von Neozoen wie der Kanadagans (Branta canadensis) im Stadtgebiet durch die Untere Naturschutzbehörde. Im Rahmen weiterer Artenschutzprojekte im nächsten Jahr ist die Implementierung eines Monitorings zur Bestandsentwicklung der Kanadagans jedoch denkbar.“

Welche Strategie fährt die Stadt in Bezug auf die explosive Ausbreitung der invasiven Art und ihre Folgen und was wird konkret gegen die Verschmutzungen auf Spielplätzen am Volksgarten und am Schloss Rheydt getan?
Der erste Teil der Frage fällt in die Zuständigkeit des FB 64 – Umweltamt von dem ich folgende Antwort erhalten habe:

„Die Untere Naturschutzbehörde setzt, zusammen mit freiwilligen Helfer*innen, Keramikeier ein, um den lokalen Reproduktionserfolg der Kanadagans zu reduzieren. Natürliche Eier bestehender Nester werden entnommen und durch künstliche Eier ersetzt. Diese Methode wurde bisher am Schloss Rheydt durchgeführt. Für das nächste Jahr ist die Intensivierung und Ausweitung dieser Maßnahme auch auf die Bereiche des Wickrather Schlossparks sowie des Volksgartens geplant.“

Die Pflege und Unterhaltung u. a. von Spielplätzen und öffentlichen Grünanlagen liegt die Zuständigkeit bei mags. Wir sammeln regelmäßig den Kot auf den Rasenflächen um den Spielplatz auf. Zudem wird jährlich eine mechanische Reinigung des Fallschutzsandes durchgeführt.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Jan Biehl, mags

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