Grüne erfreut über Bibliothek als „Raum der Möglichkeiten“

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Mönchengladbach. Nach dreijähriger Umbauzeit ist es so weit, die Zentralbibliothek Mönchengladbach an der Blücherstraße 6 öffnet wieder. Das von 1960 – 1964 erbaute Haus war über ein Jahrzehnt lang Gegenstand einer kommunalpolitischen Debatte, was eine Stadtbibliothek im 21. Jahrhundert leisten zu habe. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das Raumangebot ist qualitativ vergrößert, es lässt längst vorhandene, teilweise pionierhafte Formate, Angebote und Programme endlich in angemessener Form lebendig werden. „Die erneuerte Zentralbibliothek ist sehr beeindruckend geworden“, sagt Grünen-KV-Sprecher Niklas Langmaack. „Die Einrichtung wird aber auch dringend gebraucht, besonders in Zeiten, da jeder vierte Grundschüler nicht richtig lesen kann und in denen Begegnung und Austausch, Medienkompetenz und kulturelle Bildung für den Zusammenhalt in unserer polarisierten Gesellschaft wichtig sind.“

Für Grünen-KV-Sprecherin Beate Wyen stellt das einen Qualitätssprung für die Stadtkultur und eine Bereicherung für das Gründerzeit-Viertel gleichermaßen dar: „Die Zentralbibliothek ist ein neuer Ankerort der Begegnung und des Austausches in der Stadt“, sagt sie. Mit dem Bau, der eine freie Zugänglichkeit aller Medien für alle Nutzer ermöglicht, erhält Mönchengladbachs Kulturmeile – von der Mack-Stele an der Kaiser-Friedrich-Halle über das BIS-Zentrum, den neuen Fokus um den Adenauerplatz herum über den Sonnenhausplatz bis hinüber zum Abteiberg und der Buchanan-Installation am Arbeitslosenzentrum – einen neuen Glanzpunkt.

„Eine neue Stadtbibliothek war in der ersten Ampelkoalition gerade auch ein grüner Impuls“, blickt Grünen-Fraktionssprecher Dr. Boris Wolkowski zurück. Damals sei man noch am Widerstand der damaligen Opposition und medialen Kampagnen gescheitert. „Aber eine Idee, deren Zeit gekommen ist, setzt sich durch“, meint Wolkowski, „so auch das Konzept einer erweiterten, sonntags öffnenden Zentralbibliothek in ihrer neuen Funktionalität.“ Auch Grünen-Co-Fraktionssprecherin Ulla Schmitz zeigt sich erfreut über die einhellige Unterstützung für dieses jetzt erfolgreich realisierte Projekt, gerade auch vor dem Hintergrund aktueller Schwierigkeiten, etwa mit dem Rathausneubau und anderen Bauvorhaben in dieser Krisenzeit. „Es ist ein gutes Zeichen, dass ein solch großes Projekt in Mönchengladbach umgesetzt werden konnte“, meint sie.

Peter Brollik, kulturpolitischer Sprecher der Grünen in Mönchengladbach, erinnert an den argentinischen Schriftsteller und Bibliothekar Jorge Luis Borges, der sich das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt hatte. „Das mag der Überschwang eines großen Autors sein, aber mit der neuen Zentralbibliothek entsteht hier ein Möglichkeitsort für die ganze Stadt“, sagt Brollik.

Die nutzerfreundlich gestaltete Bibliothek sieht er als Ort für Teilhabe und Inklusion in neuer Aufenthaltsqualität – mit einer Vielzahl von Angeboten und Anregungen, die weit über das tradierte Bild einer Stadtbibliothek als Ausleihstation und Medien-Aufbewahrungsort hinausreichen. „Wir haben hier einen Wissensspeicher, Treffpunkt, Online-Arbeitsplatz, ein kulturelles Gedächtnis, eine Chill-Out-Zone und vieles mehr“, zeigt sich der Grünen-Politiker sehr angetan. Die neue Zentralbibliothek sei ein offener Kernort für eine plurale Stadtgesellschaft, die Leselust fördere, Neugier wecke und die Phantasie beflügele. Ein Paradies für Wissensdurstige eben – und das mit Sonntagsöffnung.

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