Bundesweit sind immer mehr Menschen angewiesen auf Lebensmittelspenden. Ein Besuch bei der Tafel Mönchengladbach. Von Kathrin Henneberger und Fabian Sneider
Wenn unsere Wirtschaft und Gesellschaft in eine Krise gerät, sind immer die Menschen zuerst betroffen, die über weniger Einkommen oder Erspartes verfügen, um bei steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen mithalten zu können. Im letzten Jahr ist der Bedarf von Menschen Lebensmittel über die Tafel Mönchengladbach zu erhalten, laut der Vorsitzenden Monika Bartsch um 40% gestiegen. Die Gründe sind vielfältig und doch eng verbunden: Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind und nun in Sicherheit vor Bombenangriffen in Mönchengladbach leben, sowie Menschen, die aufgrund der gestiegenen Preise auf die Tafel zurückgreifen müssen, um mit frischem Gemüse und Grundnahrungsmitteln versorgt zu werden.
Die Mönchengladbacher Tafel arbeitet seit über 25 Jahren für die Menschen der Stadt. Jeden Tag werden die Supermärkte, lokale Landwirte und Lebensmittelproduzenten abgefahren, werden Lebensmittel gerettet, die sonst im Müll gelandet wären und zweimal in der Woche an Bedürftige verteilt. Außerdem hilft jede private (Geld-)Spende damit auch beispielsweise die Energiekosten der Lagerhallen finanziert werden können. Die Ehrenamtlichen, die den Betrieb der Tafel organisieren, sind ein eingespieltes Team und verdienen unseren größten Respekt. Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass viele Menschen in Mönchengladbach trotz finanzieller Nöte keinen Hunger leiden müssen.
Bundesweit geraten die Tafeln aber immer wieder an ihre Belastungsgrenze und auch in Mönchengladbach wird es Schwierigkeiten geben den immer weiter steigenden Bedarf zu decken. Zentral wichtig ist es deshalb, dass wir politische Rahmenbedingungen weiter bilden um Menschen ein Leben in Würde und ohne Armut zu ermöglichen. Mit Maßnahmen wie der Gas- und Strompreisbremse, der Erhöhung von Kindergeld, einem höheren Mindestlohn sowie dem Bürgergeld konnten auf Bundesebene im letzten Jahr wichtige erste Schritte gesetzt werden. In 2023 wird es zentral wichtig sein weitere Maßnahmen zu beschließen und gleichzeitig die wertvolle Arbeit der Tafeln weiter zu unterstützen.
Kathrin Henneberger ist Bundestagsabgeordnete der Grünen für Mönchengladbach. Fabian Sneider ist Sprecher der Grünen Jugend Mönchengladbach.
„Auf dem Foto von Links: Kathrin Henneberger, Fabian Sneider, Monika Bartsch, Kinga Antoszewska“