Regionalgruppe der IPPNW informiert über Atomwaffenverbotsvertrag

Datum/Zeit
Date(s) - 21/01/2023
9:00 - 14:00

Veranstaltungsort
Marktplatz Rheydt

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Am 22.1.23 jährt sich zum zweiten Mal das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags AVV.

Der Vertrag verbietet Staaten:

  • Atomwaffen zu testen, zu entwickeln, zu produzieren und zu besitzen
  • Die Weitergabe, die Lagerung, den Einsatz und die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen
  • Die Unterstützung und Förderung solcher Aktivitäten
  • Einen anderen Staat dazu zu bewegen, diese Handlungen zu unternehmen
  • Die Stationierung von Atomwaffen auf eigenem Boden.

Bisher haben weltweit über 90 Staaten diesen völkerrechtlich bindenden Vertrag unterzeichnet, 68 haben ihn ratifiziert.

Deutschland nahm 2022 als Beobachter an dem ersten Treffen der Vertragsstaaten des AVV in Wien teil, lehnt jedoch mit Verweis auf die sich aus dem NATO-Bündnis ergebenden Verpflichtungen einen Beitritt ab, obwohl in mehreren Umfragen renommierter Meinungsforschungsinstitute eine überwältigende Mehrheit der Bundesbürger*innen sich für den Abzug der auf deutschem Boden gelagerten Atomwaffen bzw. den Beitritt zum AVV aussprach.

Die IPPNW (International Physicians for the Prevention of Nuclear War)nennt als existenzielle Gründe für die Schaffung eines atomwaffenfreien Deutschlands:

  • Um eine humanitäre Katastrophe von beispiellosem Ausmaß abzuwenden, müssen die Nationen ihre Anstrengungen, Atomwaffen zu ächten und abzuschaffen, intensivieren.
  • Der AVV ist notwendig, um die Debatte zu diesen Massenvernichtungswaffen zu ändern.
  • Die Auswirkungen von Atomwaffen sind unkontrollierbar. Ihre bloße Existenz ist eine Bedrohung für Menschen überall auf der Erde.
  • Ein regionaler Atomkrieg, in dem nur 100 Atomwaffen eingesetzt würden, hätte katastrophale Auswirkungen auf das globale Klima und Milliarden Menschen wären von Hungersnöten bedroht.
  • Nirgends in der Welt wäre die medizinische Infrastruktur den Folgen eines Atomwaffenangriffs gewachsen, was effektive humanitäre Hilfe unmöglich machen würde.
  • Während Millionen Menschen auf der Welt hungern, keinen Zugang zu sauberem Wasser oder einfacher medizinischer Versorgung haben, werden täglich fast 300 Millionen US-Dollar für Atomwaffen ausgegeben.

ICAN ( International Campaign to Abolish Nuclear Weapons, Friedensnobelpreisträger 2017) ist ein internationales Bündnis von NGOs  wie der IPPNW, das sich für die Abschaffung aller Atomwaffen einsetzt.

ICAN hat den Städteappell formuliert, deren Unterzeichner (Städte, Gemeinden, Regionen) die Bundesregierung auffordert, dem AVV beizutreten:

„Unsere Stadt ist zutiefst besorgt über die immense Bedrohung, die Atomwaffen für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt darstellen.

Wir sind fest davon überzeugt, dass unsere Einwohner*innen das Recht auf ein Leben frei von dieser Bedrohung haben.

Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und lang anhaltende Folgen für Menschen und Umwelt nach sich ziehen.

Daher begrüßen wir den von den Vereinten Nationen 2017 verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen und fordern die Bundesregierung zu deren Beitritt auf.“

Auf Anregung der Regionalgruppe MG/VIE der IPPNW hat der Rat der Stadt Mönchengladbach mit den Stimmen der SPD, der Grünen, der Linken und der Partei „Die Partei“ am 6.10.2021 beschlossen, diesem Appell – als 138. Stadt in Deutschland –  beizutreten.

 

Die Regionalgruppe der IPPNW, werden am 21.1.23 ab 9.00 Uhr auf dem Marktplatz Rheydt  Bürger*innen der Stadt und Marktbesucher*innen über den AVV, den Städteappell und die damit verbundene Verpflichtung der Stadt Mönchengladbach informieren und laden auch euch herzlich ein, dort mit uns ins Gespräch zu kommen.

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