Datum/Zeit
Date(s) - 29/11/2023
19:30 - 21:30
Veranstaltungsort
Zentralbibliothek Mönchengladbach
Kategorien
Vor 100 Jahren spielte sich im Herbst 1923 der Höhepunkt der großen deutschen Inflation ab. Die Menschen trugen packenweise auf Millionen und Milliarden Mark lautende Papiergeldscheine mit sich herum, um dafür am kommenden Tag nur noch die Hälfte einkaufen zu können. Die „Geschichtswerkstatt Mönchengladbach“ hat zu diesem besonderen Geschehen ein neues Buch herausgebracht, welches in mehreren Aufsätzen die lokalen Ereignisse in Mönchengladbach und Rheydt im Umfeld der Inflation, vor allem im Katastrophenjahr 1923, Revue passieren lässt. Und es ging damals um mehr als nur die galoppierende Geldentwertung: Separatisten stürmten das Gladbacher Rathaus, die belgische Militärbesatzung nahm Bürger fest, die die belgische Fahne nicht grüßten, die Marktkunden nahmen den Händlern die Ware einfach weg, weil ihnen die Preise zu hoch erschienen, die Arbeitslosigkeit stieg in nie gekannte Höhen und in Rheydt lebte der arbeitslose Dr. Joseph Goebbels bei seinen Eltern und hielt verzweifelt Ausschau nach einem Job.
Parallel zu diesem Szenario des gesellschaftlichen ‚Wild-West-Zustandes‘ blühte vor 100 Jahren in Mönchengladbach ein neues Kulturleben auf. Neue Wege wurden in der Architektur, in der Literatur und der Malerei beschritten und der Öffentlichkeit vorgestellt. Nicht immer zu deren Freude. Bekanntes Beispiel dafür, die Stiftung der Sammlung expressionistischen Bilder im Jahr 1922 durch Dr. Walter Kaesbach.
Die Herausgeber und die Autor*innen des neuen Buches „100 Jahr Inflation in Mönchengladbach und Rheydt 1923“ laden zu einer öffentlichen Vorstellung des neuen Buches am 29. November 2023 um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek Mönchengladbach, Blücherstraße, I. Stock, ein. Eintritt frei. Die Autorinnen und Autoren des Buches werden anwesend sein und ihre Beiträge vorstellen. Ein Büchertisch wird ebenfalls da sein.