In der Kolumne „Blick aus Berlin“ in der Mönchengladbacher Sonntagszeitung schreibt unsere Bundestagsabgeordnete Kathrin Henneberger über Ihre Arbeit in Berlin und aktuelle politische Themen. Der Beitrag unserer Grünen Bundestagsabgeordneten erscheint regelmäßig am vierten Sonntag des Monats. In dieser Ausgabe wird das Lieferkettengesetz auf EU-Ebene behandelt.

Anfang Februar sollte im Rat der EU-Mitgliedstaaten eigentlich das europäische Lieferkettengesetz beschlossen werden. Dies wäre ein wichtiger Schritt gewesen, um auch das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zu stärken. Der Schutz von Menschenrechten, Umwelt- sowie Klimaschutz und die Vermeidung von Ausbeutung in Lieferketten sollte selbstverständlich sein. Die Wirtschaft, mit hunderten Unternehmen, die sich öffentlich für die Richtlinie einsetzen, zeigt, dass dies auch ein zentrales Anliegen der Branche ist. Die Richtlinie stärkt sogar Unternehmen, die sich bereits anstrengen und fördert fairen Wettbewerb – von dem vor allem wir in Europa profitieren. Deutschland hat sich nun durch die Blockade der FDP enthalten und somit die gesamte Entscheidung, die nun vertagt wurde, ins Wanken gebracht. Diese Enthaltung schadet und ist keine zukunftsweisende Wirtschaftspolitik. 

Viel wichtiger ist jedoch, welche Konsequenzen diese Entscheidung nun für Arbeiter*innen innerhalb der Lieferketten hat. Insbesondere Frauen und Mädchen leiden unter den miserablen Bedingungen in der Herstellung von Waren. Ein Beispiel ist hier die Textilbranche. Etwa 85% der Arbeiter*innen sind junge Frauen, die nur sehr schlecht bezahlt werden, kaum Weiterbildungschancen haben, sich teilweise giftigen Chemikalien ohne Arbeitsschutz aussetzen müssen und überproportional von psychischer und sexueller Gewalt am Arbeitsplatz betroffen sind. 

Als Feministin ist es für mich deshalb besonders wichtig, mich weiterhin für die Verabschiedung der Lieferkettenrichtlinie einzusetzen, um so nicht nur unsere europäische Wirtschaft zu stärken, sondern auch die Frauen innerhalb der Lieferketten zu schützen.

Um dieses Thema und weitere mit Euch zu diskutieren, laden Lena Zingsheim-Zobel und ich am 08.03.2024 um 10:30 Uhr zu einem feministischen Vernetzungsfrühstück in die Hugo-Preuß-Straße 37 in Mönchengladbach ein.  

Hier geht es zur gesamten Ausgabe: https://wi-paper.de/show/0da868786105/epaper