Wie „Am Torfbend“ ein Modellquartier für zukunftsfähiges Bauen entstehen könnte

Mönchengladbach. Der Rat der Stadt soll nach den Vorstellungen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen weitreichende Vorgaben für den Bebauungsplan Nr. 813/S „Am Torfbend“ im Stadtbezirk Süd (Mülfort-Dohr) beschließen: Die Grünen schlagen für das Baugebiet geförderten Wohnraum, Klimaschutz und eine soziale Durchmischung vor. Damit würde ein Modellquartier für zukunftsfähiges Bauen geschaffen, wie es die Grünen seit Langem fordern. Ein entsprechender Antrag wurde für die zuständigen städtischen Gremien eingebracht.

Im Mittelpunkt der Vorschläge stehen verbindliche ökologische Standards sowie die Sicherung bezahlbaren Wohnraums. So wollen die Grünen für den Mehrfamilienbereich ausschließlich geförderter Wohnbau vorsehen. Zudem sollten alle Neubauten mit Wärmepumpen ausgestattet werden, während eine zentrale Parkplatzanlage mit PV-Dach, E-Ladestationen und Fahrradstellplätzen die Verkehrswende vorantreibe könnte. Um Hitzeinseln zu vermeiden, könnten Zisternen zur Regenwassernutzung und ein durchdachtes Hitzeschutzkonzept Pflicht werden. Zudem sollte das Gelände ausschließlich an Einzelbauherren – und nicht an Investoren –veräußert werden, um Spekulationen zu verhindern und die Eigenheimförderung zu stärken.

Beate Wyen, planungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, betont: „Mit unseren Vorschlägen zum Bebauungsplan würden sozialer Wohnungsbau und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Eine Festlegung auf geförderten Wohnraum und die ökologischen Auflagen wären unserer Ansicht nach ein wichtiger Schritt, um Mönchengladbach lebenswerter und gerechter zu machen, besonders in Zeiten explodierender Mieten und der Klimakrise.“

„Zudem würde eine zentrale Parkplatzlösung mit PV-Anlage und Ladeinfrastruktur nicht nur die Haushalte entlasten, sondern auch den Flächenverbrauch reduzieren“, ergänzt der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Marcel Klotz. Wenn die Kosten fair auf die Parzellen umgelegt würden, machte man das Projekt wirtschaftlich tragbar, so Klotz weiter. Die ehemals als Sportplatz genutzte Fläche südlich der Straße „Am Torfbend“ liegt in einem bioklimatisch sensiblen Luftaustauschbereich, was die Bedeutung der vorgeschlagenen Maßnahmen unterstreicht. Eine Zulassung für drei Geschosse mit Flachdächern ermöglichte zudem die einfache Installation von Solaranlagen oder eine Begrünung – eine günstigere Lösung als ein Satteldach. Alles zusammengenommen wäre ein weiterer Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel.